Journal Club Schmerzmedizin 2014; 3(2): 60-62
DOI: 10.1055/s-0034-1387162
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Publication Date:
25 July 2014 (online)

Manche Rheuma-Medikamente schützen auch die Knochen

Entzündungshemmende Medikamente, die zur Behandlung von rheumatoider Arthritis eingesetzt werden, schützen das Knochengerüst. Das haben Wissenschaftler der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg sowie des Universitätsklinikums Erlangen beobachtet.

In experimentellen Untersuchungen und anhand der Daten von Patienten, die an rheumatoider Arthritis erkrankt waren, fanden die Forscher heraus, dass die Aktivierung des körpereigenen Enzyms Indolamin-2,3-Dioxygenase (IDO) nicht nur Entzündungsreaktionen stoppt, sondern auch die Anzahl der Osteoklasten („knochenfressende“ Zellen) beeinflusst.

„IDO ist für das Immunsystem und den Knochen von entscheidender Bedeutung“, so die Leiterin der Arbeitsgruppe, Prof. Dr. Aline Bozec vom Universitätsklinikum Erlangen. Im menschlichen Körper ist IDO das wichtigste Enzym für den Abbau der Aminosäure Tryptophan in die Hormone Serotonin und Melatonin.

„Wir konnten zeigen, dass Medikamente, die die IDO anregen, knochenfressende Zellen im Körper hemmen und somit den Knochen schützen“, erklärt Prof. Bozec. Die Präparate ahmen dabei das körpereigene Eiweiß CTLA-4 (zytotoxisches T-Lymphozyten-Antigen 4) nach und regen die IDO an, wodurch die Zahl der Osteoklasten reduziert wird. Dass durch die Aktivierung von IDO der Knochenabbau gemindert wird, war bisher unbekannt.

rnj

Nach einer Mitteilung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

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Entzündungshemmende Rheuma-Medikamente, die das Enzym Indolamin-2,3-Dioxygenase (IDO) anregen, scheinen auch den Knochenabbau zu bremsen.