Sportphysio 2014; 02(03): 143
DOI: 10.1055/s-0034-1387921
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Internationales Olympisches Komitee in Monaco

PRÄVENTION, WISSENSCHAFT UND SPORT
Karl Lochner
,
Mario Bizzini
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Publication Date:
20 August 2014 (online)

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Abb. 1 In Monaco waren die Workshops zur Prävention im Sport ausgebucht. Hoffentlich kommen die Take-Home-Messages des IOC auch bei den Athleten an. (Foto: Corel Stock)

Vom 10.–12. April 2014 fand die „IOC World Conference – Prevention of Injury and Illness in Sport“ in Monaco statt. Zum zweiten Mal (nach 2011) war das IOC (Internationales Olympisches Komitee) der Veranstalter und Namensgeber dieser mittlerweile wichtigsten Konferenz im Präventionsbereich.

Die Bedeutung der Veranstaltung unterstrich die Kongresseröffnung durch Fürst Albert II. von Monaco, der selber auch IOC-Mitglied ist. Es folgten Videogrußbotschaften von IOC-Präsident Thomas Bach und dem Vorsitzenden des medizinischen Komitees des IOC, Arne Lundquist. Über 980 Teilnehmer aus 81 Ländern nahmen unter anderem an 24 Symposien und 76 Workshops teil. Dabei waren die Workshops bereits vor Beginn des Kongresses ausgebucht.

Karim Khan, Herausgeber des British Journal of Sports Medicine, wies in seiner Eröffnungsrede darauf hin, dass ohne die Mitwirkung großer Verbände (z. B. IOC, FIFA, UEFA, FIS) oder die Hilfe politischer Entscheidungsträger keine erfolgreiche Entwicklung und Implementierung der Präventionsprogramme möglich ist. Als Beispiel nannte er das FIFA 11+-Programm zur Verletzungsprävention im Fußball.

Ein weiteres Beispiel von gelungener Zusammenarbeit zwischen Sportverband und Wissenschaft wurde im Symposium „Preventing Injuries in World Cup Alpine Skiing – Research and Implementation Hand in Hand“ präsentiert. Bei diesem FIS-Projekt war auch das Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften der Universität Salzburg beteiligt; dabei wurde die Form der im Rennsport verwendeten Ski verändert, um die Verletzungsgefahr im Kniebereich zu reduzieren.

„Can Facebook replace textbook?“ Können soziale Netzwerke und Apps auf Smartphones helfen, Präventionsprogramme zu implementieren?, fragten sich die Teilnehmer des Symposiums zum Thema „Social Media“. Die Schlüsselrolle spielt der angebotene Inhalt der Apps – und: Information ist keine Einbahnstraße – die Kommunikation soll in beide Richtungen gehen, zum Sportler und auch wieder zurück zum Verband.

Fazit: Sinnvolle Prävention spricht die Sprache der Athleten Für die Physiotherapie war interessant zu beobachten, dass zunehmend einzelne Übungen auf die Wirkung bei Prävention und Rehabilitation hin untersucht und bewertet werden. Ein Aspekt dabei lautete: Der Erfolg einer Maßnahme ist wesentlich von der Fähigkeit abhängig, sprachlich und verbal die Terminologie der Sportler zu beherrschen.