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DOI: 10.1055/s-0034-1389569
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Publication History
Publication Date:
08 September 2014 (online)
![](https://www.thieme-connect.de/media/intensiv/201405/lookinside/thumbnails/10.1055-s-0034-1389569-1.jpg)
Suchtmittel als Ventil
In Deutschland und Österreich greifen Pflegekräfte immer öfter zu Suchtmitteln.
Der steigende Druck auf das Pflegepersonal durch Stellenabbau und erhöhten Versorgungsbedarf der Patienten ist der Grund dafür, dass Pflegende mehr und öfter zu Suchtmitteln greifen. In einer Umfrage des Pflegewissenschaftlers Professor Jürgen Osterbrink unter rund 1.300 Teilnehmern in Deutschland und Österreich gaben 30 Prozent an, täglich Alkohol zu trinken, viele konsumieren Drogen wie Cannabis. Eine weitere große Gruppe greift zu verschreibungspflichtigen Medikamenten, denn der Zugang dazu ist im Krankenhaus vergleichsweise einfach. Verschärft wird das Problem durch die große Solidarität, die unter dem Personal im Gesundheitsbereich besteht: „Wenn jemand betrunken zum Dienst kommt, setzt man den mal kurz hin und lässt ihn durchatmen“, so Professor Osterbrink.
Doch Pflegende mit Suchtproblemen sind krank und behandlungsbedürftig und Vorgesetzte sind aufgefordert, erste Warnzeichen zu erkennen und rechtzeitig zu agieren. „Wenn die Sucht in der Frühphase behandelt wird, gibt es eine große Chance der Resozialisierung.“
Quelle: www.thieme.de