Handchirurgie Scan 2015; 04(02): 137-152
DOI: 10.1055/s-0034-1392243
Fortbildung
Handgelenk
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der posttraumatische karpale Kollaps: SLAC- und SNAC-Wrist

Pathomechanismus, Klassifikation und therapeutisches Vorgehen
Isabella Maria Mehling
,
Michael Sauerbier
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Publication Date:
12 June 2015 (online)

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Zusammenfassung

Nicht ausgeheilte Skaphoidfrakturen (Skaphoidpseudarthrosen) und Verletzungen des skapholunären Bandapparats (skapholunäre Dissoziationen) führen unbehandelt zu einer karpalen Instabilität bis hin zum fortgeschrittenen karpalen Kollaps. Je nach Ursache wird zwischen SLAC-Wrist (Scapholunate Advanced Collapse) und SNAC-Wrist (Scaphoid Nonunion Advanced Collapse) unterschieden.

Die Arthroseentwicklung verläuft üblicherweise in 3 Stadien, das Endstadium der Handgelenkarthrose, die sog. Panarthrose, wird in verschiedenen Publikationen als Stadium 4 bezeichnet. Bei Vollausprägung der Arthrose liegt ein karpaler Kollaps mit Höhenminderung des Karpus vor.

Ab Stadium II von SLAC- oder SNAC-Wrist können meist nur noch sog. Rettungsoperationen durchgeführt werden. Ziel der Rettungsoperationen ist die suffiziente Schmerzreduktion durch Ausschaltung der arthrotischen Gelenkflächen mit Verbesserung der Kraft unter Erhalt einer funktionell ausreichenden Handgelenkbeweglichkeit. Zu diesen Eingriffen zählen die verschiedenen Teilarthrodesen am Handgelenk, aber auch die Entfernung der proximalen Handwurzelreihe (PRC).

Diese Übersichtsarbeit beschreibt den Pathomechanismus und die Klassifikation von SLAC- und SNAC-Wrist sowie das stadiengerechte, therapeutische Vorgehen.