Zusammenfassung
Die Errichtung eines OP-Traktes ist eine bedeutende Investition mit mittel- bis langfristigen Auswirkungen. Am Beginn der Planung steht eine quantitative Prognose der chirurgischen Eingriffe (und interventionellen Prozeduren) und eine Angebotsplanung auf der Grundlage der momentanen und für die Zukunft kalkulierten Fallzahlen für die Lebensdauer der zu bauenden Infrastruktur. Daraus ergibt sich die benötigte Anzahl an OP-Sälen, Aufwachraumbetten und der chirurgischen Intensiv- und anderer Überwachungsbetten.
Die neue Struktur muss optimal an die Prozesse des Betriebs und das künftige Arbeitsvolumen adaptiert werden. Bei der architektonischen Planung von Krankenhäusern oder Funktionstrakten ist es daher sinnvoll, Patientenflüsse und die Wege, die Mitarbeiter und Begleitpersonen zurücklegen müssen, zu simulieren und diese in das logistische Konzept der Struktur zu integrieren. Dezentrale Einheiten sind zu vermeiden, Tageschirurgie und Chirurgie stationärer Patienten sollten aber aufgrund der unterschiedlichen Prozessabläufe und Fertigungstiefe räumlich voneinander getrennt werden.
Generell sollte die Raumgestaltung möglichst flexibel sein, um sich Veränderungen und technischen Weiterentwicklungen anpassen zu können. Mit mobilem Equipement wird dies besser erreicht als durch die Installationen fest montierter Geräte. Eine Grundfläche pro Saal von mind. 45m2 gilt bei Standard-OP-Sälen als adäquat, bei Hybrid-OPs oder Sälen für roboterassistierte Chirurgie ist der Raumbedarf erhöht.
Im OP-Bereich müssen Personal-, Patienten- und Materialflüsse voneinander getrennt werden. Die OP-Siebe sollten mit Fallwagen standardisiert werden, sodass eine Vorbereitung in saalübergreifenden Rüsträumen oder einem Sterilflur möglich ist. Zuletzt müssen die Planer eine adäquate Kapazität an Lager- und Vorbereitungsräumen vorsehen. Umkleiden, Duschen und Sozialräume sollten ebenfalls großzügig und personenbezogen geplant werden.
Abstract
The construction of an operating room (OR) suite represents an important intermediate- and long term investment. The planning process starts with the quantitative estimation of the procedures to be carried out which defines the operative capacity for the life time of the facility. This permits the calculation of the number of ORs and the definition of the resources for the recovery room, the intermediate care and intensive care unit.
The projectors should integrate the new facility into workflow, workload and logistics of the entire hospital. The simulation flow of patients and accompanying persons and of the routes of the personnel is helpful for this purpose. Separating structures for outpatients from those for inpatients and avoiding de-centralized rooms helps designing an efficient and safe OR suite.
The design of the single ORs should be flexible to permit changes or technical innovations during their use period. Mobile equipment is preferable to permanently installed devices. We consider an expanse of at least 45m2 for any location adequate for general ORs. The space requirements are elevated for hybrid ORs and rooms dedicated for robotic surgery.
The design of the suite should separate the flow of personnel, patients and logistics. Surgical instruments and their logistics should be standardized. Dedicated locations for a simultaneous preparation of the instrumentation tables permit parallel processing. Thus an adequate capacity of preparation rooms and storage rooms is necessary. Dressing rooms, rest rooms, showers and lounges are important for the working conditions and should be planned in an adequate size and number.
Schlüsselwörter:
OP-Management - OP-Raumkonzept - Prozessmanagement - OP-Design - Logistik
Key words:
OR management - ORdesign - OR logistics - OR process management