Zusammenfassung
Einleitung: Als häufigste Ursache der traumatischen Trommelfellperforation ist die Anwendung von Wattestäbchen zur Gehörgangsreinigung bekannt. Weitere Ursachen sind beschrieben, ausführliche statistische Aussagen von einem größeren nationalen Patientenkollektiv liegen in der Literatur allerdings nicht vor. Als Therapie hat sich das Auskrempeln der Perforationsränder mit anschließender Schienung sowie einer Gehörgangstamponade bewährt.
Methoden und Ergebnisse: In der vorliegenden Arbeit wurden retrospektiv die Dokumentationen der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen der Universität Würzburg von Patienten mit einer traumatischen Trommelfellperforation aus den Jahren 2005–2010 untersucht. Bei den 238 Patienten zählten neben Wattestäbchen (19,3%) hauptsächlich Schläge mit der flachen Hand (37,4%), aber auch Wasserturmsprünge (13,0%), zu den häufigsten traumatischen Ursachen. In der vorliegenden Studie werden die Ätiologie sowie die Ergebnisse nach Trommelfellschienungen mit Silikon- oder Papierschienen dargestellt. Die Perforationsverschlussraten liegen abhängig vom verwendeten Schienungsmaterial (Papierschiene, Silikonfolie) zwischen 71,9 und 81,8%. Eine wichtige Rolle spielt neben dem Heilungsverlauf auch die aus subjektiver Hörminderung, Otalgien oder Ohrgeräuschen bestehende Gesamtzufriedenheit des Patienten.
Schlussfolgerung: Häufigste nationale Ursache einer traumatischen Trommelfellperforation in Deutschland ist der Schlag auf das Ohr. Die Therapie der Wahl ist die Auskrempelung und Schienung des Trommelfells. Ein Unterschied zwischen Silikon- oder Papierschienung konnte nicht gesehen werden. Dies ist die erste Studie eines größeren nationalen Patientenkollektivs zur Ätiologie der traumatischen Trommelfellperforation.
Abstract
Background: The use of cotton swabs is well known as a cause of a traumatic membrane perforation. More reasons are known. A detailed description of the aetiology and therapy in Germany does not exist. The treatment consist of a readaptation of the perforation an splinting of the tympanic membrane with paper sheets or silicon foils.
Materials and Methods: 238 patients with an acute tympanic membrane perforation were included in this retrospective study. They were treated between 2005 and 2010.
Results: The mean causes of a traumatic tympanic membrane perforation were slaps with the open hand (37.4%), the use of a cotton swab (19.3%) and high diving (13.0%). The perforations have been splinted with paper sheets or silicon foils. The rate of complete wound closure after splinting with different materials are comparable (71.9% and 81.8%). The side effects are low.
Conclusion: This is the first study about the aetiology of traumatic tympanic membrane perforations in Germany. There is no statistic difference between the 2 materials for tympanic membrane splinting. A traumatic tympanic membrane perforation should be treatet at least to improve the air conduction threshold.
Schlüsselwörter
Ätiologie - Trommelfellperforation - Trommelfellschienung - Trauma - Komplikationen - Ergebnisse
Key words
aetiology - traumatic tympanic membrane perforation - splinting - trauma - complications - outcome