manuelletherapie 2015; 19(01): 1
DOI: 10.1055/s-0035-1545378
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Editorial

Sebastian Klien
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Publication Date:
13 February 2015 (online)

Herzlich willkommen zur 1. Ausgabe der manuelletherapie 2015!

In dieser Ausgabe möchten wir das Thema „Zentralisationsphänomen“ beleuchten und verständlicher machen.

Kennen Sie das Zentralisationsphänomen? Benutzen Sie es intuitiv? Vielleicht erscheint es Ihnen eine logische und selbstverständlich positive Interpretation, wenn die Ausweitung des Schmerzes reduziert wird? Damit würden Sie mir auch zustimmen, dass wir es positiv werten können, wenn von einer zur nächsten Sitzung der Schmerz nicht mehr bis in die Wade, sondern nur noch bis auf die Höhe der Gesäßfalte ausstrahlt.

Wie interpretieren Sie es allerdings, wenn der Schmerz in der Wade weg ist, aber dafür der Rückenschmerz deutlich zugenommen hat? Und wie deuten Sie es, wenn der Schmerz im Rücken weg ist, aber in der Wade deutlich zugenommen hat?

Uns Herausgeber hat an diesem Thema gereizt, mehr Klarheit in ein Phänomen zu bringen, das so unterschiedlich ausgelegt und definiert, eventuell gar nicht beachtet oder aber ganz strukturiert mit einfachen Mitteln beobachtet wird, um eine Prognose abgeben und die Therapie gestalten zu können.

Wann wurde dieses Phänomen eigentlich erstmals in der Literatur erwähnt? Gibt es denn eine neurophysiologische Erklärung dafür, oder wussten Sie, dass es per Zufall entdeckt wurde?

Um das herauszufinden, haben wir 3 namenhafte Autoren auf diesem Gebiet eingeladen, Licht ins Dunkel zu bringen. Lesen Sie auf den nächste Seiten mehr über Geschichte, Hintergründe, Fakten und angewandte Beispiele, die die strukturierte Arbeit mit diesem Werkzeug auf einfache Weise veranschaulichen.

Das genaue Beobachten von Symptomveränderungen nach Interventionen im therapeutischen Alltag ist ein wichtiges Werkzeug, um Behandlungsschritte einzuleiten und den Patienten die richtigen Strategien zu vermitteln. Entnehmen Sie dieser Ausgabe ein bisschen mehr Sicherheit über gut anzuwendende Beobachtungen, die Sie in Ihrer prognostische Aussage, dem therapeutischen Handeln und dem Management vielleicht etwas zielgerichteter und sicherer werden lassen.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine spannende Lektüre und viele positive Behandlungsergebnisse in Ihrer alltäglichen Praxis!
Herzlichst Ihr Sebastian Klien