Z Geburtshilfe Neonatol 2015; 219(02): 68
DOI: 10.1055/s-0035-1548799
Leserbrief
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Erwiderung

J. W. Dudenhausen
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Publication Date:
22 April 2015 (online)

Non-invasive Genetische Pränatale Testung – ein ethischer Diskurs, ZGN 2014; 218: 238–241

Ich danke Prof. Klaus Zerres, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik, für sein Interesse und seine Zuschrift.

Es trifft zu, dass es mir in meinem Beitrag vor allem um die Diskussion der ethischen Konsequenzen aus dem Einsatz der NIPT ging. Es steht ja außer Frage, dass die Entwicklung der NIPT technologisch-methodisch ein großer Fortschritt ist. Gerade deswegen ist der gesellschaftliche Diskurs über die ethischen Konsequenzen so notwendig, nicht nur der NIPT sondern darüber hinaus über den Einsatz, die Inanspruchnahme und die Konsequenzen aus der pränatalen Diagnostik.

Die Empfehlung zur Indikationsstellung der NIPT ist in dem Text klar, keineswegs vage formuliert. Die NIPT soll nach differenziertem Ultraschall, nicht als Screening-Methode bei allen Schwangeren durchgeführt werden. Humangenetiker mögen den Screeningeinsatz eher empfehlen. Ein solcher Einsatz bei allen Schwangeren würde infolge der Konsequenz der invasiven Diagnostik (Amniozentese) nach pathologischem NIPT Befund zu einer zahlenmäßigen Erhöhung der Amniozentesenzahlen und damit zu einer Erhöhung der methodenbedingten Komplikationen wie Fehlgeburt führen.