Abstract
Innumerable studies have shown that socioeconomic inequalities have a serious impact on mortality and morbidity. Disease and premature mortality are thus embodied expressions of the conditions under which we live and work. The increasing discussion of adolescence as an independent stage of life has generated a growth of interest in the social determinants of young people’s health. The review outlines that a large part of the prevailing diseases in adolescence are strongly influenced by social, economic and political determinants and analyses which determinants and mechanisms are responsible that social inequalities get under the skin and cause adverse health. Paediatrics offers a central interdisciplinary link between the natural and social sciences to better understand how we biologically incorporate our lived experience and thus create social patterns of health and illness not only in societies but also between societies. Such research could contribute to further sensitise clinical and therapeutic practice on the social determinants of health and to integrate them in daily routine processes, such as anamnesis and therapy.
Zusammenfassung
Unzählige Studien haben aufzeigen können, dass soziale Ungleichheiten einen gravierenden Einfluss auf die Mortalität und Morbidität ausüben. Krankheit und frühzeitige Sterblichkeit sind damit verkörperte Expressionen der Bedingungen, unter denen wir leben. Im Zuge des steigenden Interesses an der Lebensphase „Adoleszenz“ ist auch die Bedeutung sozialer Determinanten für die gesundheitliche Lage der Heranwachsenden in den Fokus der wissenschaftliche Auseinandersetzung geraten. Der Beitrag skizziert, dass ein großer Teil der aktuell vorherrschenden Krankheiten in der Adoleszenz maßgeblich durch soziale, ökonomische und politische Faktoren beeinflusst wird und geht der Frage nach, welche Determinanten und Mechanismen dafür verantwortlich sind, dass soziale Ungleichheiten unter die Haut kommen und krank machen. Die Kinder- und Jugendmedizin bietet eine interdisziplinäre Schnittmenge zwischen Natur- und Sozialwissenschaften, um besser als bislang die Prozesse und Einflüsse zu verstehen, wie wir unsere gelebte Erfahrung biologisch verkörpern und so gesellschaftliche Muster der Verteilung von Gesundheit und Krankheit sowohl innerhalb als auch zwischen Gesellschaften generieren. Eine derartig ausgerichtete Forschung kann auch dazu beitragen, die klinische und therapeutische Praxis stärker als bislang für soziale Faktoren zu sensibilisieren und sie stärker in den Anamneseprozess und Therapiealltag zu integrieren.
Key words
adolescence - social inequalities - socioeconomic position - explanation - health - risk behavior
Schlüsselwörter
Adoleszenz - Soziale Ungleichheiten - Sozialer Status - Erklärung - Gesundheit - Risikoverhalten