Endoskopie heute 2015; 28(02): 187
DOI: 10.1055/s-0035-1553816
Endoquiz
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E. C. Nötzel
,
D. Hartmann
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Publication Date:
07 December 2015 (online)

Eine 29-jährige Patientin wurde zur Abklärung einer transfusionspflichtigen Anämie zur endoskopischen Untersuchung vorgestellt.

Die junge Frau hatte sich mit rezidivierender Übelkeit, die zunehmend von Erbrechen begleitet wurde, an die Hausärztin gewandt. Diese behandelte sie nach Ausschluss einer Gravidität zunächst symptomatisch und diagnostizierte eine Laktoseintoleranz. Das Gewicht konnte gehalten werden, gelegentlich sei es nachts zu Schweißausbrüchen gekommen. Mit Hämatemesis und Teerstuhl wurde sie kurze Zeit später in der Rettungsstelle vorstellig.

Im Routinelabor zeigten sich neben der mikrozytären hypochromen Anämie keine abweichenden Werte.

Die Patientin hatte keine chronischen Erkrankungen.

Die Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD) zeigte in der Pars descendens duodeni den für die Anämie ursächlichen großen exophytischen nahezu die halbe Zirkumferenz einnehmenden Tumor ([Abb. 1a – c]). Eine Blutstillung musste nicht durchgeführt werden.

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Abb. 1a–c Großer exophytischer vulnerabler endoskopisch noch passierbarer Tumor in der Pars descendens duodeni.

In der weiteren Bildgebung mittels Sonografie und Computertomografie des Abdomens wurde eine inhomogene solide berandete Raumforderung vom Processus uncinatus ausgehend und nach links kaudal bis an die Gerota-Faszie reichend detektiert. Der Tumor infiltrierte keine benachbarten Organstrukturen.