Im OP 2015; 05(04): 191
DOI: 10.1055/s-0035-1555644
DBOTA
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mitteilungen für die Mitglieder des Deutschen Berufsverbands Operationstechnischer Assistenten

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Publication Date:
23 June 2015 (online)

Editorial

Rückblick: ein Jahr DBOTA

Zum einjährigen Jubiläum des DBOTA lud der Vorstand am 21. März 2015 zur ersten Mitgliederversammlung. Es gaben sich zahlreiche Mitglieder sowie ein Ehrengast im Asklepios Bildungszentrum in Wiesbaden die Ehre.

Den Auftakt machte der DBOTA-Vorstandsvorsitzende Benny Neukamm. Er stellte einige Satzungsänderungen vor, die einstimmig beschlossen und verabschiedet wurden. Im Anschluss wurde der kommissarische Vorstand durch die Mitgliederversammlung bestätigt und für die Restdauer der Wahlperiode wie folgt festgelegt:

  • Das Amt der stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden bekleidet nun Katharina Schmitt.

  • Die Schriftführerin Juliane Müller wird durch die Stellvertretungen Olga Nuss und Sabine Zentgraf unterstützt.

  • Das Finanzressort wird von Marius Maier und dessen Stellvertretung Tanja Hetzer vertreten.

Trotz der großen Skepsis seitens anderer Verbände und Institutionen hat der DBOTA die ersten Schritte geschafft und ist am Anfang seiner Etablierung.

Der Vorstand resümierte über das vergangene Jahr und setzte unter anderem folgende Ziele für 2015:

  • Vorantreiben der staatlichen Anerkennung;

  • Empfehlung zur Vergütung der OTA-Auszubildenden;

  • Empfehlung zur Vergütung für OTA im Angestelltenverhältnis;

  • Positionierung zur Übernahme von ärztlichen Tätigkeiten durch OTA;

  • Fertigstellung des Nationalen Ethikkodex für OTA (NEO);

  • Einsatzmöglichkeiten von OTA in der zentralen Notaufnahme.

Zudem wird sich der DBOTA in diesem Jahr dem europäischen Berufsverband anschließen.

Besonders stolz sind wir über die Einladung des österreichischen Forums der OP-Manager. Hier wird der DBOTA über Erfahrungen und Errungenschaften der OTA-Ausbildung in Deutschland referieren. Schon seit Jahren möchten die Kliniken in Österreich die Ausbildung zum OTA etablieren, was letztendlich an der Regierung Österreichs scheiterte, die noch keinen Bedarf in diesem Bereich sieht. Wir sind jedoch der Meinung, dass auch der demografische Wandel vor Österreich nicht Halt macht. Hier sollte frühzeitig über neue, attraktive Berufsbilder nachgedacht werden, bevor die Kliniken vom Personalmangel im OP-Bereich überflutet werden.

Auch die Zukunft deutscher Kliniken sieht der DBOTA skeptisch. Ab 2016 wird in Deutschland flächendeckend die Generalistik der Pflegeberufe umgesetzt. Die Ausbildung der Pflegeberufe hat sich durch die Professionalisierung stark verändert und wird sich auch in Zukunft noch weiterentwickeln. Es ist davon auszugehen, dass sich weniger Absolventen der Gesundheits- und Krankenpflege (GuK) dazu entscheiden, eine Tätigkeit im OP-Bereich aufzunehmen sowie eine entsprechende Fachweiterbildung zu besuchen.

Dies liegt unter anderem an der (Un)Attraktivität der Weiterbildung im Operationsdienst. Die Fachkrankenpflege wird von ihren Interessenvertretungen stiefmütterlich behandelt. Über eine Professionalisierung in der OP-Pflege wird kaum ein Wort verloren. Einsätze im OP-Bereich während der Ausbildung zum GuK sind nicht verpflichtend. Es muss davon ausgegangen werden, dass die Zahlen der GuK im OP-Dienst prospektiv rückläufig sind. Hierdurch könnte ein erneuter großer Personalnotstand in den OP-Abteilungen entstehen. Es bleibt zu hoffen, dass die zuständigen Institutionen der Pflege bald mögliche Lösungen im eigenen Interesse finden.

Am Tag der Mitgliederversammlung veranstaltete der DBOTA auch ein kleines Symposium, in dem unter anderem Ralf Neiheiser von der DKG ein Update zur staatlichen Anerkennung gab. Er rechne damit, dass 2016 die staatliche Anerkennung erfolge. Da dieses Versprechen allerdings schon seit über 20 Jahren gemacht wird, wird sich der DBOTA diesem Thema verstärkt widmen und sich mit den gesundheitspolitischen Institutionen auseinandersetzen, um Antworten rund um das Thema der immer noch fehlenden staatlichen Anerkennung zu erhalten.

Schließlich berichtete der Justiziar des DBOTA, Dr. Tobias Weimer, über das Haftungsrecht in der Hygiene und im Umgang mit Medizinprodukten. Die Vorträge fanden großen Anklang und viele offene Fragen konnten geklärt werden.

Benny Neukamm


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