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DOI: 10.1055/s-0036-1583955
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Publication History
Publication Date:
06 May 2016 (online)
Dr. Ernst Boxberg, der langjährige Justiziar des VPT, ist am 31. März 2016 im Alter von 80 Jahren verstorben. Mehr als drei Jahrzehnte stand Dr. Boxberg dem VPT bei allen Rechtsfragen zur Seite. Er war als Fachanwalt für Medizin- und Praxisrecht eine herausragende Kapazität. Gerade in der Heilmittellandschaft stand sein Name wie kein Zweiter für kompetenten juristischen Rat. Sein außergewöhnliches Wissen und seine Erfahrung in Rechtsfragen rund um die physiotherapeutischen Berufe flossen in zahlreiche Bücher und Veröffentlichungen ein, die Generationen von Therapeuten als Nachschlagewerk nutzten. Für den VPT hat er sich rund 30 Jahre auf Bundesebene und mehr als 33 Jahre in der Landesgruppe Bayern auf vielfältige Weise verdient gemacht.
Der 1935 geborene Ernst Boxberg studierte Rechtswissenschaften und Philosophie an den Universitäten in Köln und München. Es folgten ein Studienaufenthalt in Spanien sowie die Promotion. Seit 1968 war er als Rechtsanwalt in München tätig. Er vertrat mehrere Verbände im Gesundheitswesen, arbeitete als gerichtlich anerkannter Gutachter und Sachverständiger, lehrte als Dozent an Universitäten und Fachhochschulen und war Direktor des Instituts körperbezogene Therapien (IKT) an der Steinbeis-Hochschule Berlin.
Schon zu Beginn der Zusammenarbeit mit dem VPT im Jahr 1982 war der fundierte Sachverstand von Dr. Ernst Boxberg in juristischen Auseinandersetzungen und Gerichtsverfahren in Bayern gefragt. Dabei konnte er Schaden vom Verband und seinen Mitgliedern abwenden, was zur späteren Arbeit auch auf Bundesebene führte. Große Verdienste erwarb sich Dr. Ernst Boxberg nach der deutschen Wiedervereinigung bei Gründung der fünf ostdeutschen Landesgruppen. Unter schwierigsten organisatorischen Rahmenbedingungen setzte er sich dafür ein, die Landesgruppen in den neuen Bundesländern zu etablieren. Dank Ernst Boxberg verfügt der VPT bereits seit Jahrzehnten über eine eigene Rechtsabteilung, die er auch verkörperte. So verwundert es nicht, dass zahlreiche Therapeuten einfach von „Herrn Dr. Boxberg“ sprachen, wenn sie die Rechtsabteilung des VPT meinten. Er stand den Mitgliedern mit seinem Sachverstand jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung und stellte dafür auch persönliche Bedürfnisse zurück. Erst im vergangenen Jahr gab Dr. Boxberg sein Amt als VPT-Justiziar an seinen Nachfolger D. Benjamin Alt ab.
Der VPT dankt Dr. Ernst Boxberg für seine unermüdliche Arbeit, sein Engagement sowie seinen weit überdurchschnittlichen persönlichen Einsatz für den Verband und alle Angehörigen der physiotherapeutischen Berufe. Wir verneigen uns vor seinem Lebenswerk und werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren.
Karl-Heinz Kellermann, VPT Bundesvorsitzender,
im Namen des Präsidiums, des Bundesvorstands,
der Geschäftsstellen und Mitglieder
Beschäftigte verzeichnete das Statistische Bundesamt 2014 in Berufen der Physiotherapie. Darunter waren 183.000 Physiotherapie-Spezialisten in Voll- oder Teilzeit beziehungsweise geringfügig Beschäftigte – dazu zählen Physiotherapeuten, Bewegungstherapeuten, Motopäden und Sportphysiotherapeuten. 44.000 Beschäftigte waren Physiotherapie-Fachkräfte – Masseure und medizinische Bademeister. 2.000 Physiotherapeuten verfügten über einen Hochschulabschluss.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 12 Reihe 7.3.1, 2014.