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DOI: 10.1055/s-0037-1602517
ATTAIN: Etirinotecan Pegol verglichen mit Behandlung nach Wahl des Arztes (TPC) bei metastasiertem Mammakarzinom mit Hirnmetastasen nach Vorbehandlung mit Anthrazyklinen, Taxanen, und Capecitabine
Publication History
Publication Date:
09 May 2017 (online)
Fragestellung:
Hirnmetastasen sind ein klinisch relevantes Problem bei Patientinnen mit Mammakarzinom, bislang ohne evidenzbasierte systemische Therapieoption. Etirinotecan Pegol (EP) ist ein neues Topoisomerase 1 Inhibitor-Polymer-Konjugat, das konstant hohe Spiegel des aktiven Metaboliten SN-38 auch in Hirnmetastasen bewirkt. Experimentelle und erste klinische Daten legen eine im Vergleich zu anderen Chemotherapeutika bessere Wirksamkeit bei Patientinnen mit Hirnmetastasen nahe.
Methodik:
In der Phase 3 Studie ATTAIN werden Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom und Hirnmetastasen 1:1 randomisiert zu EP oder Therapie nach Wahl des Arztes. EP wird in einer Dosis von 145 mg/m2 alle 21 Tage appliziert. Behandlungsmöglichkeiten nach Wahl des Arztes sind: Eribulin, Ixabepilon (nicht verfügbar für europäische Patienten), Vinorelbin, Gemcitabin, Paclitaxel, Docetaxel oder nab-Paclitaxel. Voraussetzung für den Studieneinschluss ist eine abgeschlossene lokale Therapie der Hirnmetastasen mit OP und/oder Strahlentherapie sowie stabile Symptome ≥7 Tage vor Randomisierung. Weitere Haupteinschlusskriterien sind ein ECOG-Status von 0 oder 1 und eine Vortherapie mit Anthrazyklinen, Taxanen und Capecitabine in der (neo)adjuvanten oder metastasierten Situation. Die Patientinnen müssen folgende Vortherapie in der metastasierten Situation erhalten haben: Mindestens eine Chemotherapie bei triple-negativem Tumor, zwei Chemotherapieschritte und eine endokrine Therapie bei Hormonrezeptor-positivem Karzinom sowie zwei Chemotherapieregime und ein HER2-gerichtener Therapieschritt bei HER2-positiver Erkrankung. Primärer Endpunkt der Studie ist Gesamtüberleben. Sekundäre Endpunkte sind Ansprechrate, klinische Benefitrate, Ansprechen der Hirnmetastasen nach RANO-BM sowie Lebensqualität. International sollen 350 Patientinnen eingeschlossen werden, die Rekrutierung in Deutschland wird voraussichtlich Ende des Sommers starten.
Schlussfolgerung:
ATTAIN ist eine der weltweit ersten Studien, die eine neue Option zur Verbesserung der systemischen Therapie bei Patientinnen mit Hirnmetastasen untersucht.
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No conflict of interest has been declared by the author(s).