Nervenheilkunde 2016; 35(06): 375-377
DOI: 10.1055/s-0037-1616396
Krieg und Psychiatrie
Schattauer GmbH

Krieg, Kultur und Psyche

Ein subjektiver ErlebnisberichtWar, culture and mindA subjective Experience report
S. Hilscher
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

eingegangen am: 01. Februar 2016

angenommen am: 15. Februar 2016

Publikationsdatum:
10. Januar 2018 (online)

Zusammenfassung

In dem Artikel beschreibe ich meine persönlichen Erfahrungen, die ich als Psychologe und Mitarbeiter von „Ärzte ohne Grenzen“ in sechs Projekten gesammelt habe. Menschen in Kriegs- und Krisenregionen leiden unter vielfältigen psychischen Beschwerden, die sich mit den uns vertrauten Diagnosesystemen nicht immer ausreichend erfassen lassen. Das Leben in Armut und ständiger Bedrohung sowie andere kulturelle Horizonte beeinflussen die Ausformung und Intensität psychischer Beschwerden. Glaube, Religion und subjektive Sinnhaftigkeit sind unter den Bedingungen von Gewalt, Krieg und Armut bedeutende Stabilitätsfaktoren.

Summary

This article is about my personal work experience as a psychologist and employee of Doctors Without Borders. Populations affected by war and violence suffer under various mental symptoms. Our customary diagnostic systems do not always cover these complaints. Life in poverty and under constant threat, as well as cultural influences seem to shape psychological symptoms. Religion, believe and meaningfulness are important resources for mental stability under extreme life conditions of war, poverty and violence.