Zusammenfassung
Adipositas ist eng mit kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität assoziiert. Besonders
die abdominelle Adipositas beeinflusst das Risiko der Inzidenz der metabolischen Risikokonstellation
und Atherogenese entscheidend. Unklar ist, warum sich bei Patienten nach kardialem
Ereignis oder Ausprägung einer Herzinsuffizienz diese Assoziation nicht mehr nachweisen
läßt und sich sogar “paradox” verhält. So zeigen Registerdaten, dass selbst ein Body-Mass-Index
von 31 kg/m² bei kardialen Patienten ohne eine Erhöhung der Mortalität einhergeht
und erst jenseits dieses Wertes mit erhöhter Mortalität assoziiert ist. Ähnliches
zeigt sich in der Nachbeobachtung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz,
die ebenfalls bei höherem Körpergewicht eine bessere Prognose haben als Patienten
mit Normalgewicht. Als mögliche Erklärung wird postuliert, dass die pharmakologische
Therapie, die Patienten mit einer kardialen Erkrankung erhalten, das Risiko, welches
mit einer Adipositas vor der Erkrankung assoziiert ist, reduziert. Eindeutig ist hingegen,
dass eine Intensivierung der körperlichen Aktivität und Fitness bei Patienten mit
kardialen Erkrankungen von zentraler Bedeutung für die Prognose ist. Deshalb sollte
in der kardialen Rehabilitation der primäre Fokus in der Intensivierung der körperlichen
Aktivität und nicht in der Gewichtsreduktion gesehen werden.
Summary
Scientific data are consistent that obesity is a cardiovascular risk factor, increasing
morbidity and mortality of cardiac disease such as coronary heart disease and chronic
heart failure. Despite these data in primary prevention, numerous studies have failed
to show a similar effect in patients after a cardiac event. Likewise obese patients
after acute myocardial infarction have an equal or even better prognosis than those
with normal body mass index. Similar data are seen in heart failure patients, also
demonstrating an inverse relationship between obesity and clinical outcome. This phenomenon
has been explained by the impact of pharmacological medication which, introduced after
the cardiac event, eventually diminishes the positive association. As physical activity
and fitness remain important factors for prognosis in these patients independent of
obesity, primary attention should be paid to improve these factors instead of solely
reducing body weight in cardiac rehabilitation.
Schlüsselwörter Adipositas - Fitness - Sekundärprävention
Keywords Obesity - fitness - secondary prevention