Nuklearmedizin 1982; 21(06): 236-241.
DOI: 10.1055/s-0037-1620586
Originalarbeiten – Original Articles
Schattauer GmbH

Die Schilddrüsenhormone in der Spätschwangerschaft unter besonderer Berücksichtigung der freien Hormone[*]

Thyroid Hormones During Late Pregnancy with Special Reference to the Free Hormones
J. Utsch
1   Aus dem Institut für klinische und experimentelle Nuklearmedizin und der Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde der Universität Bonn, Bonn, Bundesrepublik Deutschland
,
O. Bellmann
1   Aus dem Institut für klinische und experimentelle Nuklearmedizin und der Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde der Universität Bonn, Bonn, Bundesrepublik Deutschland
,
P. Oehr
1   Aus dem Institut für klinische und experimentelle Nuklearmedizin und der Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde der Universität Bonn, Bonn, Bundesrepublik Deutschland
,
A. Rasche
1   Aus dem Institut für klinische und experimentelle Nuklearmedizin und der Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde der Universität Bonn, Bonn, Bundesrepublik Deutschland
,
H.-J. Biersack
1   Aus dem Institut für klinische und experimentelle Nuklearmedizin und der Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde der Universität Bonn, Bonn, Bundesrepublik Deutschland
,
C Winkler
1   Aus dem Institut für klinische und experimentelle Nuklearmedizin und der Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde der Universität Bonn, Bonn, Bundesrepublik Deutschland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Eingegangen: 15. November 1982

Publikationsdatum:
10. Januar 2018 (online)

Preview

Bei 91 klinisch euthyreoten Schwangeren im 3. Trimenon und bei 38 nichtschwangeren euthyreoten Frauen wurden die Schilddrüsenparameter TT4, TT3, rT3 (nur bei den Schwangeren), T3-Uptake (T3U), TBG, TSH, FT4I (TT4/T3U), TT4/ TBG sowie die freien Schilddrüsenhormone FT4 nach dem Verfahren von Corning und FT3 nach dem Verfahren von Lepetit (letztere nur bei 58 Schwangeren) bestimmt. Zusätzlich wurde bei den Schwangeren ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT) durchgeführt. Die Ergebnisse unter besonderer Berücksichtigung von FT4 und FT3 sprechen für eine ausgeglichene thyreometabolische Stoffwechsellage in der Spätschwangerschaft bei leicht erniedrigten FT4-Spiegeln und eindeutig im Normalbereich liegenden FT3-Werten. Der diagnostische Wert des TiyTBG-Quotienten bei stark erhöhten TBG-Spiegeln muß angezweifelt werden. Bei Schwangeren mit einem Gestationsdiabetes können als erniedrigt festgestellte FT4-Spiegel evtl. als Hinweis auf einen veränderten Thyroxinstoffwechsel angesehen werden.

In 91 clinically euthyroid pregnants in the last trimenon and in 38 non-pregnant euthyroid women the following parameters were determined: total T4 (TT4), total T3 (TT3), reverse T3 (rT3, only in pregnancy), T3-uptake (T3U), TBG, TSH, FT4-index (FT4I = TT4/T3U), TT/TBG, free T4 (FT4) and free T3 (FT3, only 58 pregnants) according to the methods of Corning and Lepetit, respectively. In addition, an oral glucose tolerance test (oGTT) was performed. The results were indicative of an euthyroid status in late pregnancy with slightly decreased FT4 and normal FT3 levels. The diagnostic value of the TT/TBG ratio at high TBG-concentrations must be regarded as doubtful. Pregnants with gestational diabetes had lower FT4 levels which might be due to an altered metabolism of thyroxine.

* Vortrag anläßlich des Symposions der Südwestdeutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin Juni 1982, Freiburg im Breisgau.