Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2003; 31(02): 100-106
DOI: 10.1055/s-0037-1622339
Hund/Katze
Schattauer GmbH

Hydrozephalus bei Hund und Katze

Teil 1: Ätiologie, Pathogenese, klinische Formen und DiagnostikHydrocephalus in the dog and the catPart 1: Aetiology, pathogenesis, clinical forms and diagnostic
O. Lautersack
1   Aus der Chirurgischen Veterinärklinik – Kleintierchirurgie (Prof. Dr. E. Schimke) der Justus-Liebig-Universität Gießen
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E. Schimke
1   Aus der Chirurgischen Veterinärklinik – Kleintierchirurgie (Prof. Dr. E. Schimke) der Justus-Liebig-Universität Gießen
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04 January 2018 (online)

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Zusammenfassung

Der Hydrozephalus ist eine Erkrankung, die nicht nur beim Jungtier, sondern auch beim Patienten mittleren oder hohen Alters klinische Bedeutung besitzt. Die Symptomatik ist in vielen Fällen so schwerwiegend, dass erkrankte Tiere euthanasiert werden. Obwohl bereits in den sechziger Jahren die Entwicklung konservativer und operativer Therapiekonzepte erfolgte, wurden insbesondere die chirurgischen Methoden in der Veterinärmedizin nach anfänglichem Einsatz nicht weiter verfolgt. Die veterinärmedizinische Unterteilung des Hydrozephalus ist aus der Humanmedizin übernommen. Aus therapeutischer Sicht kommt dabei neben der Ätiologie besonders der pathophysiologischen Einteilung Bedeutung zu. Während beim Menschen Tumoren und Missbildungen sowie degenerative Vorgänge eine große Rolle spielen, bleibt die Entstehung des Hydrozephalus bei Hund und Katze in vielen Fällen ungeklärt.

Insbesondere bei brachyzephalen und Kleinrassen sind die Ventrikel im Verhältnis zum Gehirnparenchym groß und sehr variabel angelegt. Daher reichen bei der Diagnostik bildgebende Verfahren allein meist nicht aus und der klinischneurologischen Untersuchung kommt ein hoher Stellenwert zu. Die verschiedenen klinisch-neurologischen Symptome können sehr variabel auftreten und werden im Einzelnen beschrieben. Die Standardmethode der bildgebenden Diagnostik ist die Magnetresonanztomographie. Die Möglichkeiten und Grenzen der Computertomographie sowie der Sonographie werden diskutiert.

Summary

Hydrocephalus is a disease of clinical importance in the young, but also middle aged or older patient. The symptomatology is often severe, so that patients are euthanized. Although conservative and operative therapy techniques were developed in the 1960´s, especially the surgical methods were not further developed after first applications. The veterinary nomenclature of hydrocephalus has been taken over from human medicine. Besides the aetiology especially the pathophysiological classification is important for therapeutic management. Whereas tumors, malformations and degenerative diseases play an important role in humans, the cause of formation of hydrocephalus in the dog and cat is unknown in many cases. Because of large and very variable sizes of ventricles in brachycephal and small breeds the imaging diagnostics are not sufficient in most cases. This is why the clinical-neurological examination plays a very important role in the diagnosis of patients with hydrocephalus. The neurologic symptoms can be very different and are described in this article. The standard method of diagnostic imaging in patients with hydrocephalus is magnet resonance imaging (MRI). The possibilities and limitations of computertomography and ultrasound are discussed.