Zusammenfassung
In 65 Milchviehbetrieben mit hohen Tankmilchzellgehalten (> 200 000/ml) in Nordwestniedersachsen wurden von jeweils 10 Tieren (Zellgehalt im Gesamtgemelk > 200 000/ml) Viertelgemelksproben untersucht (Sekretveränderungen, Zellgehalt, kuh- und umweltassoziierte Erreger, Mycoplasma spp.). In vier Betrieben mit positivem Mykoplasmennachweis wurden Viertelgemelksproben der gesamten Milchviehherde entnommen. In 27 Betrieben (= 41,5%) ließen sich Mycoplasma spp. in mindestens einem Euterviertel isolieren. 51 von 650 Kühen und 74 von 2583 untersuchten Vierteln waren positiv. In den meisten Fällen wurde Mycoplasma spp. nur aus einem Euterviertel isoliert (37 Kühe). Infektionen aller Viertel kamen nicht vor. Von den Mycoplasma-spp.-positiven Kühen zeigten 49,0% gleichzeitig Infektionen mit kuh- und umweltassoziierten Erregern des gleichen oder anderer Viertel. Die Prävalenz auf Tierebene in vier Betrieben mit Untersuchung der gesamten Milchviehherde lag zwischen 0 und 11,7%. Der Zellgehalt war in infizierten Eutervierteln grundsätzlich höher als in Vierteln ohne Erregernachweis (p < 0,05). Allerdings zeigten Sekrete mit Mycoplasma-spp.-Nachweis signifikant niedrigere Zellgehalte als Sekrete mit Infektionen durch kuh- oder umweltassoziierte Erreger. Sekretveränderungen wurden nur bei drei Mycoplasma-spp.-positiven Eutervierteln beobachtet. Klinische Mastitiden konnten häufiger bei Infektionen mit anderen Erregern festgestellt werden (p < 0,05). Die Herdenprävalenz war höher als erwartet (27/65 = 41,5%). Dagegen zeigte sich die Tier- und Euterprävalenz relativ niedrig. Mykoplasen scheinen öfter Ursache subklinischer Mastitiden zu sein, wobei sie offensichtlich häufiger in Betrieben nachgewiesen werden, in denen auch vermehrt kuhassoziierte Erreger vorkommen.
Summary
Quarter milk samples were obtained from 65 dairy herds with high bulk somatic cell counts (SCC) in the north west of Germany (on each farm 10 cows with SCC > 200 000/ml) and examined for the presence of Mycoplasma spp. (MYC), cow or environment associated bacteria, SCC and abnormal appearance. On four farms with MYC-positive cows, milk samples were collected from every lactating cow. On 27 farms (= 41.5%), MYC were isolated from at least one cow. Overall, 51 out of 650 cows and 74 out of 2583 quarters were tested positive for MYC. In most cases, MYC were isolated from only one udder quarter (37 cows). Infections of all four quarters of the udder were not found. On the four farms with individual sampling of all lactating cows, animal prevalence was 0 to 11.7%. 49.0% of the MYC-positive cows also suffered from infections with cow or environmentassociated bacteria in the same or different udder quarter. SCC in infected udder quarters was higher than in uninfected (p < 0.05). However, the SCC in MYC-infected quarters was significantly lower than in quarters infected with other udder pathogens. Abnormal appearance of milk in MYCpositive cows was only found in three quarters. Clinical mastitis was caused more often by infections with other mastitis causing pathogens than MYC (p < 0.05). In conclusion, herd prevalence of MYC was higher than expected (27/65 = 41.5%) However, animal and udder quarter prevalence was low with MYC causing more often subclinical mastitis. Infections with MYC were often found on farms, where also infections with cow-associated mastitis pathogens were present.
Schlüsselwörter
Mycoplasma
- Mastitis - Rind - Zellgehalt
Keywords
Mycoplasma
- Mastitis - Cattle - Somatic cell count