Zusammenfassung
Die S3-Leitlinie „Demenz” der DGPPN/DGN bietet Orientierung in der Diagnostik und
Therapie auf der Grundlage von evidenz- und konsensusbasierten Aussagen. Sie stellt
in der klinischen Versorgung eine wichtige Entscheidungshilfe dar, auch wenn sich
die Grundprinzipien der Diagnostik und Therapie in den letzten zehn Jahren nicht wesentlich
verändert haben. Die Berücksichtigung von potenziell inadäquater Medikation bei älteren
Menschen spielt in der Behandlung von Demenzkranken eine erhebliche Rolle und ist
wichtiger Bestandteil der verbesserten Arzneimittelsicherheit. Die PRISCUS-Liste kann
als Entscheidungsgrundlage herangezogen werden. Ein leitlinienkonformer Einsatz der
Antidementiva und enge Indikationsstellung für die Behandlung mit Neuroleptika bei
psychotischen Symptomen im Verlauf einer Demenzerkrankung sind wesentliche Maßnahmen
zur Verbesserung der Arzneimittelsicherheit in der Behandlung von Demenzpatienten.
Die leichte kognitive Störung wurde in den vergangenen Jahren als Risikoprofil für
die Entwicklung einer Demenz evaluiert. Allerdings zeigt sich eine jährliche Konversionsrate
zur Demenz von nur ca. 5 bis 10% und ein erheblicher Prozentsatz der Betroffenen entwickelt
nach längeren Beobachtungszeiträumen keine Demenz. Für dieses unscharf definierte
Syndrom existieren keine Behandlungsempfehlungen, vorrangig ist die Verlaufsbeobachtung.
Summary
The recently published German guideline „S3-Leitlinie Demenz” is an evidence- and
consenus-based aid for the clinician in the process of diagnosis and treatment of
dementia. Although disease-modifying drugs for the treatment of Alzheimer´s dementia
are not available yet, symptomatic therapy may be helpful in a significant number
of subjects. Safety issues in the treatment of dementia have become increasingly important,
which has led to more restrictive use of neuroleptic drugs in behavioral and psychological
symptoms of dementia. The concept of mild cognitive impairment as a transient state
before the development of dementia was challenged by studies showing that a significant
proportion of subjects does not progress to dementia. Thus, follow-up is necessary
in subjects with mild cognitive impairment an no treatment can be suggested at the
moment.
Schlüsselwörter
Alzheimer-Demenz - Leitlinie - Frühdiagnostik
Keywords
Alzheimer´s dementia - guidelines - early diagnosis