Nervenheilkunde 2010; 29(07/08): 468-474
DOI: 10.1055/s-0038-1628787
Übersichtsarbeit
Schattauer GmbH

Sex im Kopf

Bildgebung neuronaler Korrelate sexueller Stimulation Article in several languages: deutsch | English
A. Seeringer
1   Institut für Naturheilkunde und klinische Pharmakologie, Universität Ulm
,
M. Walter
2   Abteilung Psychiatrie, Universitätsklinikum Magdeburg
,
J. Kirchheiner
1   Institut für Naturheilkunde und klinische Pharmakologie, Universität Ulm
,
B. Abler
3   Abteilung Psychiatrie III, Universitätsklinikum Ulm
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Eingegangen am: 05 July 2009

angenommen am: 08 July 2009

Publication Date:
24 January 2018 (online)

Zusammenfassung

Sowohl das neurobiologische Interesse an den zentralen Korrelaten von Sexualität als auch die Aussicht auf ein besseres Verständnis sexueller Funktionsstörungen oder von Phänomenen wie Transvestitismus und Pädophilie, hat in den letzten Jahren zu diversen bildgebenden Untersuchungen angeregt. Es ist gelungen, die im Zusammenhang mit sexueller Erregung aktiven Gehirnregionen zu identifizieren und im Hinblick auf Geschlechtsunterschiede zwischen männlichen und weiblichen Probanden, aber auch zwischen Personen mit homo- und heterosexueller Geschlechtsorientierung zu differenzieren. In Bezug auf Störungen im Bereich der Sexualität ermöglichten die Untersuchungen Rück-schlüsse auf mögliche neurobiologische Korrelate der jeweiligen Problematik zu ziehen. Die Darstellung und Messung sexueller Erregung mit bildgebenden Verfahren kann für die Entwicklung therapeutischer Optionen von Nutzen sein, sowohl was die medikamentöse Behandlung als auch die Psychotherapie sexueller Störungen angeht.