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DOI: 10.1055/s-0038-1629721
Strahlenexposition durch nuklearmedizinische Untersuchungen in der ehemaligen DDR[*]
Radiation Exposure from Nuclear Medical Procedures in the Former GDRPublication History
Eingegangen:
01 March 1995
in revidierter Form:
20 May 1995
Publication Date:
05 February 2018 (online)


Zusammenfassung
Auf der Grundlage der in der ehemaligen DDR geführten Statistik über die Häufigkeit der nuklearmedizinischen In-vivo-Verfahren wurden die effektive Dosis, die kollektive effektive Dosis und das Strahlenrisiko auf der Basis der ICRP-Publikation Nr. 60 abgeschätzt. Insgesamt entfielen ca. 70% aller Untersuchungen auf die Schilddrüsen- und die Nierendiagnostik. Die unter 26 Verfahren mit Abstand häufigsten waren die Schilddrüsen-Szintigraphie mit 99mTc-Pertechnetat und die Funktionsuntersuchungen der Nieren mit 131I-Hippurat. Bemerkenswert ist der Rückgang bei den Radiojod-Testen und bei der Schilddrüsen-Szintigraphie mit 131I-Jodid um ca. den Faktor 4 landesweit im betrachteten Zeitraum von 1978-1988. Trotz steigender Patientenzahlen (ca. 55%) war eine kontinuierliche Abnahme der kollektiven effektiven Dosis von 607 auf 377 manSv zu verzeichnen. Das führte zu einer Verringerung der durchschnittlichen effektiven Dosis von ca. 5,5 mSv auf 2,2 mSv. Das Strahlenrisiko wurde um den Faktor 2,5 reduziert.
Summary
From 1978-1988 central records were kept of nuclear medical in vivo and in vitro examinations and of treatments with radiopharmaceuticals in the former GDR. On the basis of ICRP publications No 60 the effective dose, the collective effective dose, and the radiation risk were assessed. Twenty-six different nuclear medical examinations were used in the calculations. The most frequent examinations were thyroid scintigraphy with 99mTc-pertechnetate and renography with 131 l-hippurate. 1311 thyroid examinations decreased by a factor of 4 in the GDR during the period considered. Though the number of patients increased from 1978-1988 by about 55%, a continuous reduction of collective effective dose from 607 to 377 manSv could be achieved. The average effective dose was reduced from about 5.5 to 2.2 mSv. The radiation risk decreased by a factor of 2.5.
Schlüsselwörter
Nuklearmedizinische Diagnostik - Häufigkeitsverteilung - effektive Dosis - Strahlenrisiko* Vortrag bei der 120. Sitzung der Strahlenschutzkommission, Klausurtagung, 18./ 19.10. 1993 in Rostock.