Analyse der wissenschaftlichen Aktivität verschiedener Länder auf dem Gebiet der Immunologie anhand einer Literaturdokumentation

13 264 Referate von wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Immunologie und Serologie der Jahrgänge 1953-64 von »Excerpta Medica« wurden nach Sachgebiet, Art des Herkunftslaboratoriums, Anzahl der beteiligten Autoren und Herkunftsland statistisch ausgewertet. Unter den Themen (ohne die über Poliomyelitis-Serologie) nehmen solche über Blutgruppenserologie und die Serologie der Bluttransfusion mit 26% den breitesten Raum ein; an zweiter Stelle, mit 16%, stehen Arbeiten über Antigene, Antikörper und Autoimmunisierung.

Die meisten Arbeiten stammen aus theoretischen Instituten; der Anteil aus Kliniken ist geringer. Industrielaboratorien sind vor allem in den USA an der Forschung beteiligt. Teamarbeit wird bevorzugt in den USA geleistet. Ein Zusammenhang zwischen der Verbreitung der Teamarbeit und der Intensität der Forschung ist nicht nachweisbar, doch nimmt die Teamarbeit ständig zu, besonders die aus verschiedenen Häusern.

Im Verlauf der 12 Jahre konnten die USA ihren Anteil an der Zahl referierter Arbeiten von 22% auf 40% erhöhen. Der Anteil Europas an den referierten Arbeiten fiel in der gleichen Zeit ab, vor allem durch einen Schwund des Beitrags aus den romanischen und deutschsprachigen Ländern. Aus Deutschland (BRD + DDR) wurde über 1 Jahrzehnt lang eine etwa gleichgroße Zahl Arbeiten referiert; erst 1963/64 scheint sich ein Anstieg bemerkbar zu machen. 1960-63 wurden aus der DDR mehr Arbeiten pro Kopf der Bevölkerung referiert als aus der BRD.

Die Reihenfolge der Länder Deutschland (BR), Frankreich, Großbritannien, Italien, Schweden, USA ist etwa die gleiche, ob nach Zahl referierter Arbeiten/Einwohner, nach Zahl Arbeiten/Ärzte oder nach Zahl Arbeiten/Medizinstudenten geordnet wird: 1953 bildeten Frankreich, Italien und die Bundesrepublik die Spitze, 1962 Schweden, die USA und Großbritannien. — Der Wert einer Wissenschaftsanalyse aus der quantitativen Literaturdokumentation wird diskutiert.

13 264 abstracts of scientific papers in the field of immunology and serology from the 1953-1964 volumes of »Excerpta Medica« have been statistically evaluated according to their subjects, the kind of laboratory they originated from, the number of contributing authors, and the countries of origin. Among the subjects, those dealing with blood group serology and serology of blood transfusion are predominating (26%); the second place, ranking 16%, is occupied by papers on antigens, antibodies, and auto-immunisation.

Most papers come from theoretical institutes, the portion from clinics is smaller. Chiefly in the United States industrial laboratories are participating in this research. Teamwork is done preferably in the USA. A connection between the proliferation of teamwork and the intensity of research cannot be proved, but teamwork is constantly increasing, especially that one carried out by several firms or institutes.

Within the course of 12 years the USA were able to promote their share of abstracted papers from 22%i to 40%. During the same time Europe’s portion decreased, especially because of the receding contributions from Romance and German speaking countries. — For a decade a nearly equally large number of papers from Germany (Federal + Democratic Republics) were abstracted; as late as 1963/64 an increase seems to be notable. From 1960 to 1963 more papers per population were abstracted from the Democratic Republic (East Germany) than from the Federal Republic (West Germany).

The consecutive order of the countries Federal Republic of Germany, France, Great Britain, Italy, Sweden, the USA remains about the same, whether arranged after the number of papers/inhabitants or after the number of papers/physicians or after the number of papers/medical students. In 1953 France, Italy, and the Federal Republic of Germany were leading, in 1962 Sweden, the USA and the U. K. were at the top.

Finally the value of a science analysis from quantitative literature documentation is discussed.

^* Die Untersuchungen wurden dankenswerterweise durdi die Freiburger Wissenschaftliche Gesellschaft unterstützt.

• Literaturverzeichnis

• 1 Clausen R. Stand und Rückstand der Forschung in Deutschland in den Naturwissenschaften und den Ingenieurwissenschaften. Franz Steiner Verlag; Wiesbaden: 1964