In der vorliegenden Arbeit wird versucht, die verschiedenen Bedeutungskategorien sowie
den Informationswert des Null-Befundes in der Medizin zu analysieren.
Dem Null- (bzw. negativen) Befund kann die Bedeutung einer klaren Ausschlußalternative
zukommen; oft allerdings fehlt ihm diese Eindeutigkeit. So kann sich beispielsweise
ein nicht erkannter oder nicht erhobener Befund dahinter verbergen; er kann Ausdruck
der Aussageungewißheit oder der Aussageunmöglichkeit sein, und nicht selten ist er
auch mit dem Odium der Zufälligkeit behaftet. Der Informationswert des Null-Befundes
wird, wie anhand von Beispielen gezeigt wird, durch die Schwierigkeiten in der Ermittlung
seiner Aussageverläßlichkeit beeinträchtigt. Einem negativen bzw. Null-Befund kommt
daher im allgemeinen weniger Informationswert zu als einem positiven Befund.
In the present paper the author tries to analyse the various semantic categories as
well as the information value of the zero-finding in medicine.
The zero (resp. negative) finding may assume the meaning of a clear exclusion alternative;
often, however, it is lacking this non-equivocation because, e. g., a finding not
recognised or not inquired may be hidden behind it. The zero-finding may be the expression
of an uncertainty or an impossibility of statement, and not infrequent it is affected
with the odium of random. As is shown by means of examples, the information value
of the zero-finding is handicapped by difficulties in the determination of its reliability
of statement. Thus, in general, a negative resp. zero finding has a smaller information
value than a positive finding.