Diabetologie und Stoffwechsel 2018; 13(S 01): S25-S26
DOI: 10.1055/s-0038-1641831
Poster
Typ-2-Diabetes – Adipositas
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der Einfluss von IGF1 aus Adipozyten auf die Fettmasse und den Glukosemetabolismus in der adipösen Berliner Fettmaus

D Hesse
1   Humboldt-Universität zu Berlin, Züchtungsbiologie und molekulare Genetik, Berlin, Germany
,
J Trost
1   Humboldt-Universität zu Berlin, Züchtungsbiologie und molekulare Genetik, Berlin, Germany
,
N Schäfer
1   Humboldt-Universität zu Berlin, Züchtungsbiologie und molekulare Genetik, Berlin, Germany
,
K Schwerbel
2   Deutsches Institut für Ernährungsforschung, Experimentelle Diabetologie, Potsdam, Germany
,
A Schürmann
2   Deutsches Institut für Ernährungsforschung, Experimentelle Diabetologie, Potsdam, Germany
,
GA Brockmann
1   Humboldt-Universität zu Berlin, Züchtungsbiologie und molekulare Genetik, Berlin, Germany
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
26. April 2018 (online)

 
 

    Hintergrund und Fragestellung:

    Insulin-like growth factor 1 (IGF1) wird neben der Leber auch im Fettgewebe exprimiert. Die Rolle von IGF1 aus dem Fettgewebe und dessen Einfluss auf den Metabolismus sind bislang nur in Teilen verstanden. In der Berliner Fettmaus Inzuchtlinie (BFMI) wird wahrscheinlich durch erhöhte Insulin- und IGF1-Werte im Plasma ein nicht-diabetisches Glukoseprofil aufrechterhalten. In diesem speziellen Mausmodell soll die Rolle des adipokinen IGF1 genauer untersucht werden.

    Methodik:

    Um die Rolle von IGF1 im Fettgewebe und dessen Einfluss auf den Glukosemetabolismus zu charakterisieren, wurden mithilfe des Cre/LoxP-Systems Adipozyten-spezifische IGF1-Knockout-Mäuse auf dem Hintergrund der BFMI-Maus (BFMIChr3-Igf-I-KOQ-AT) generiert und deren Glukosemetabolismus bei Gabe einer Hochfettdiät untersucht.

    Ergebnisse:

    Die IGF1-Expression in isolierten Adipozyten der BFMIChr3-Igf-I-KOQ-AT-Mäuse war nahezu vollständig eliminiert (0,5 – 2,3% Restexpression) während im kompletten Fettgewebe noch eine Expression von 50 – 60% gegenüber Wildtyp-BFMI-Mäusen vorhanden war. Die relativ hohe Restexpression im Fettgewebe der BFMIChr3-Igf-I-KOQ-AT-Maus wird auf eine unveränderte Expressionsstärke in der stromavaskulären Fraktion zurückgeführt. BFMIChr3-Igf-I-KOQ-AT-Mäuse zeigten keine Veränderung in der IGF1-Konzentration im Plasma im Vergleich zu Kontrollen. BFMIChr3-Igf-I-KOQ-AT-Mäuse wiesen eine Reduktion der Fettmasse der meisten Fettdepots auf, was in einer leicht reduzierten relativen Gesamtkörper-Fettmasse resultierte. Im oralen Glukosetoleranztest zeigten die BFMIChr3-Igf-I-KOQ-AT-Mäuse eine verzögerte Glukoseclearance (area under the curve für Blutglukose: BFMIChr3-IGF-I-KOQ-AT: 37577 ± 2264; BFMIChr3-Kontrollen: 31333 ± 1579; p = 0,03), aber gleichzeitig im Insulintoleranztest eine verbesserte Insulinwirkung (area under the curve für Blutglukose: BFMIChr3-IGF-I-KOQ-AT: 5665 ± 210; BFMIChr3-control: 6211 ± 173; p = 0,05).

    Schlussfolgerung:

    Das Fehlen von IGF1 aus Adipozyten führt in adipösen BFMI-Mäusen zu einer Reduktion der Fettgewebsmasse und beeinflusst dadurch den Glukosestoffwechsel.


    #