Ersehnte Hilfe zur Vorhersage der diabetischen Nephropathie bei Patienten ohne Albuminurie

Etwa 20% der Diabetiker, die einen progressiven Verlust der Nierenfunktion aufweisen, zeigen keine Albuminurie auf. Diese Patienten werden erst in einer späten Phase der diabetischen Nephropatie (DN) diagnostiziert und zu spät therapiert. Bislang liegen für diese Patientengruppe keine diagnostischen Empfehlungen vor. Da diese Patienten zu spät erkannt werden, führt die Erkrankung bei vielen dieser Patienten zur Dialysepflichtigkeit. CKD273 ist ein Urin-Proteom-Biomarker, der die Entwicklung von chronischen Nierenerkrankungen (CKD) vorhersagen kann.

In dieser Studie untersuchten wir, ob CKD273 bei Diabetikern ohne Albuminurie eine zukünftige Abnahme der glomerulären Filtrationsrate (eGFR) auf unter 60 ml/min/1,73 m² vorhersagen kann. Hierzu wurden Urinproben von 1014 Diabetikern, die lediglich eine leichte Einschränkung der eGFR (> 70 ml/min/1,73 m²) aufwiesen über eine mittlere Nachbeobachtungszeit von 4,5 ± 1,0 Jahren untersucht. Um die Inzidenz einer eGFR von unter 60 ml/min/1,73 m² innerhalb von 6 Jahren vorherzusagen, wurden Survival-Analysen (Kaplan-Meier-Survival und Cox-Proportional-Hazard-Regression) durchgeführt. Bei der Verwendung eines zuvor festgelegten Cut-offs für die Früherkennung von Nierenerkrankungen konnte CKD273 41 (20,1%) Diabetes-Patienten identifizieren, die im Laufe der Studie eine eGFR von < 60 ml/min/1,73 m² entwickelten. Die Kaplan-Meier-Survival-Analyse ergab einen Hazard Ratio (HR) von 2,13 (P < 0,0001). Die Beurteilung einer zukünfigen DN-Entwicklung durch die Cox-Regressionsanalyse zeigte, dass CKD273 nach Anpassung an Alter, Geschlecht, Blutdruck und basaler eGFR mit einem HR von 1,86 assoziiert war (P < 0,0001).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass CKD273 die Progression von DN bei Diabetikern ohne Albuminurie vorhersagen kann, zu einem Zeitpunkt an dem die erfolgreiche Intervention ein erreichbares therapeutisches Ziel ist.