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DOI: 10.1055/s-0038-1641881
Laktoseintoleranz bei Diabetes: Charakteristika und Diabeteskontrolle basierend auf Daten von 437.894 Patienten des DPV-Registers
Publication History
Publication Date:
26 April 2018 (online)
Fragestellung:
Obwohl immer mehr Menschen von Laktoseintoleranz (LI) berichten, gibt es keine belastbaren Daten für Diabetespatienten. Wie häufig ist eine Laktoseintoleranz im diabetologischen Klinikalltag? Zeigen sich Unterschiede zwischen Patienten mit und ohne Laktoseintoleranz?
Methodik:
Bei 105,016 Typ-1-Diabetespatienten (T1DM, medianes Alter [IQR]: 17,6 [14,2 – 25,9] Jahre, 53,3% Männer) und 332,878 Typ-2-Diabetespatienten (T2DM, 70,3 [60,3 – 78,0] Jahre, 52,5% Männer), welche in der multizentrischen, standardisierten DPV-Datenbank seit 2000 erfasst sind, wurde nach einer klinisch dokumentierten LI gesucht. Eingeschlossen wurden alle Patienten, die bei Diabetesbeginn ≥6 Monate alt waren. Deskription und multivariable, hierarchische Regressionsanalysen adjustiert für Alter, Geschlecht und Diabetesdauer sowie Migrationshintergrund bei T1DM mit SAS 9.4.
Ergebnisse:
503 T1DM und 674 T2DM-Patienten hatten eine Laktoseintoleranz. Eine Häufung war bei den unter 20-Jährigen mit T1DM und den unter 60-Jährigen mit T2DM erkennbar. Frauen waren öfters betroffen (T1DM: 57,5%; T2DM: 72,0%). Nach Adjustierung zeigten LI-Patienten einen geringeren BMI-SDS bzw. BMI (T1DM: 0,29 ± 0,04 vs. 0,43 ± 0,01, p = 0,002; T2DM: 29,8 ± 0,3 vs. 30,5 ± 0,1, p = 0,014). Der HbA1c unterschied sich bei T1DM nicht signifikant (T1DM: 8,38 ± 0,09 vs. 8,32 ± 0,04, p = 0,42), wohl aber bei T2DM (6,92 ± 0,09 vs. 7,30 ± 0,05, p < 0,001). T1DM-Patienten mit Laktoseintoleranz verwendeten häufiger eine Insulinpumpentherapie (37,7 vs. 30,9%, p = 0,002). Bei T2DM mit Laktoseintoleranz war der Anteil der mit Insulin behandelten Patienten geringer (44,5 vs. 49,9%, p = 0,008).
Schlussfolgerungen:
In der Routinediabetesversorgung scheint der Anteil an Frauen mit Laktoseintoleranz höher zu sein. Eine höhere Anzahl von Patienten mit Diabetes und Laktoseintoleranz durch nicht erfasste Fälle ist anzunehmen. Ebenfalls zeigten sich klinische Unterschiede zwischen Patienten mit und ohne Laktoseintoleranz.
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