Thromb Haemost 1969; 22(03): 552-568
DOI: 10.1055/s-0038-1651391
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Schattauer GmbH

Die Beeinflussung der Wirkung des Trypsins auf die Blutgerinnung durch natürliche und synthetische Trypsin- und Thrombininhibitoren

H Landmann
1   Aus dem Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademie Erfurt (Direktor: Prof. Dr. Dr. F. Markwardt)
,
F Markwardt
1   Aus dem Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademie Erfurt (Direktor: Prof. Dr. Dr. F. Markwardt)
,
J Perlewitz
1   Aus dem Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademie Erfurt (Direktor: Prof. Dr. Dr. F. Markwardt)
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Publication Date:
10 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

Niedrige Trypsinkonzentrationen bringen Blut und Plasma in Abwesenheit von Kalziumionen zur Gerinnung, höhere Trypsinkonzentrationen verursachen Ungerinnbarkeit. Diese Phänomene, die trotz eines hohen Antitrypsingehaltes des Blutplasmas Zustandekommen, beruhen auf einer Prothrombinaktivierung bzw. einem proteolytischen Fibrinogenabbau. Die Prothrombinaktivierung wird durch natürliche und synthetische Hemmstoffe des Trypsins nicht verhindert, während der Fibrinogenabbau durch natürliche Proteinaseninhibitoren vollständig und durch synthetische Inhibitoren teilweise aufgehoben wird. Kaninchenthrombozyten enthalten im Gegensatz zu menschlichen Thrombozyten ein fest gebundenes Antitrypsin, dessen Aktivität 1-2% der Plasma-Antitrypsin-Aktivität ausmacht. Menschliches Plasma hat einen um 37% höheren Antitrypsingehalt als Kaninchenplasma. Infusionen oder Injektionen von Trypsin bewirken bei Kaninchen einen lebensbedrohlichen Zustand, der durch eine massive in tra vitale Gerinnung hervorgerufen wird. Dieser Zustand kann durch Thrombinhemmstoffe, nicht dagegen durch natürliche oder synthetische Trypsinhemmstoffe verhindert werden.