Zielsetzung:
In Deutschland werden jährlich rund 72.000 Frauen neu mit einem Mammakarzinom diagnostiziert.
In der Regel ist eine brust- und brustwarzenerhaltende Operation möglich. Muss jedoch
eine Entfernung des Mamillen-Areola-Komplexes (MAK) erfolgen, so stellt die Mamillen-Rekonstruktion
den letzten und somit komplettierenden Eingriff der Brustrekonstruktion dar.
Methodik:
Ausgewertet wurden 42 Patientinnen, die sich zwischen Oktober 2013 und Dezember 2017
am Brustzentrum des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck einer
Mamillen-Rekonstruktion unterzogen haben.
Ergebnisse:
Von den 42 ausgewerteten Patientinnen wurden alle Patientinnen mittels medizinischer
Pigmentierung behandelt, entweder als alleinige Pigmentierung oder aber in Kombination
mit operativen Maßnahmen (Neo Nippel/Nippel Sharing). 16 Patientinnen entschieden
sich zusätzlich für eine operative Rekonstruktion des Nippels.
Es zeigten sich keine Pigmentierungs- oder operativen Komplikationen und keine Rekonstruktionsverluste.
Bei 7 Patientinnen erfolgte im Beobachtungszeitraum eine Re-Pigmentierung bei verblassender
Farbe.
Im Mittel waren die Patientinnen, die sich ausschließlich für eine Pigmentierung ohne
operativen Eingriff entschieden haben 53 Jahre alt. Bei operativer Rekonstruktion
des MAK unter Kombination mit einer Pigmentierung zeigte sich ein mittleres Alter
von 52.
Zusammenfassung:
Zur Rekonstruktion von Warzenhof und Brustwarze stehen diverse Methoden zur Verfügung.
Jede Patientin nach MAK-Verlust sollte über die Möglichkeiten der Mamillen-Rekonstruktion
informiert werden. Bei der medizinischen Pigmentierung handelt es sich um ein sicheres
und komplikationsarmes Verfahren. Über die Notwendigkeit einer Re-Pigmentierung sollte
aufgeklärt werden. Die Kombination mit operativen Techniken ist möglich. Die Wahl
des Verfahrens sollte primäre nach den Wünschen der Patientinnen richten.