Hamostaseologie 1991; 11(03): 103-106
DOI: 10.1055/s-0038-1660288
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Schattauer GmbH

Gentechnologie führt zum Comeback von Hirudin als Antikoagulans

F. Markwardt
1   Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademie Erfurt
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
26. Juni 2018 (online)

Zusammenfassung

Der blutgerinnungshemmende Wirkstoff des medizinischen Blutegels (Hirudo medicinalis), Hirudin, hat sich als Antikoagulans mit besonderer Wirkungsqualität erwiesen. Die Gentechnologie macht es heute möglich, diese Substanz in größeren Mengen herzustellen und damit klinisch als Antikoagulans nutzbar zu machen. Pharmakologisch-toxikologische Untersuchungen zeigten, daß, abgesehen vom antikoagulatorischen Effekt, rekombinantes Hirudin pharmakodynamisch inert ist und in vivo gut vertragen wird. Damit rückt 30 Jahre nach seiner ersten Isolierung sowie biochemischen und pharmakologischen Charakterisierung Hirudin erneut in das Interesse: Sein Einsatz in der Klinik wird zu entscheidenden Fortschritten in Prophylaxe und Therapie thromboembolischer Erkrankungen beitragen.