Die Entwicklungen auf dem Gebiet der DNA-Technologie ermöglichen heute den routinemäßigen
Einsatz der Genanalyse zur Identifikation von Überträgerinnen der Hämophilie A sowie
zur pränatalen Diagnose. Die Anwendung dieser mittlerweile sehr wichtigen Labormethoden
in Kombination mit Gerinnungsanalysen, immunologischen Methoden und Stammbaumanalysen
erlaubt eine weitaus sicherere Diagnose des Konduktorinnenstatus als dies noch vor
wenigen Jahren der Fall war. Die Entwicklung effizienter Methoden zur direkten Detektion
der kausalen Mutationen und besonders die Identifikation der Inversion im Intron 22
des FVIII-Gens bei etwa 50% der Patienten mit schwerer Hämophilie A bedeuten eine
wesentliche Verbesserung bei der Erstellung einer genetischen Diagnose. Fortschritte
der verschiedenen Technologien werden sicher in naher Zukunft einen direkten Mutationsnachweis
und damit eine zuverlässige Diagnose der Konduktorinnen der Hämophilie A in allen
Familien ermöglichen.
Schlüsselwörter
Faktor VIII - Biochemie - Molekularbiologie - Hämophilie A - Genanalyse