Hintergrund:
Die sektorale Trennung in Deutschland führt zu Versorgungsunterbrechungen u.a. an
den Schnittstellen. Eine individuelle sektorenübergreifende Behandlung von Patienten
nach Schlaganfall und Herzinfarkt erprobt die IKK gesund plus im Projekt Innovation,
Versorgungspartner, Patient (IKK-IVP; Förderer: Innovationsfond, Förderkennzeichen:
01NVF17039, Laufzeit: 01.04.2018 – 31.03.2021) mittels Einsatzes eines Patientenkoordinators
unter Einbindung einer Vielzahl an Leistungserbringern.
Methoden:
Die Evaluation des IKK IVP-Projekts umfasst neben der Analyse von Sozialdaten (Modul
1) die Erfassung der Lebensqualität (mittels SF-8) sowie des Hilfebedarfs (mittels
NFAS) (Modul 2). Die Befragung erfolgt zu zwei Zeitpunkten zehn Wochen und sechs Monate
nach Ereignis. Die Interventionsgruppe (mit Wohnsitz Sachsen-Anhalt) wird mit den
Nichtteilnehmern von IKK-IVP (interne Kontrollgruppe) sowie mit Versicherten der strukturähnlichen
IKK classic (externe Kontrollgruppe) verglichen.
Ergebnisse:
Über den Vergleich von Interventions-, interner und externer Kontrollgruppe wird die
Wirksamkeit der Intervention kurz- und mittelfristig evaluiert. Die anvisierte Vollerhebung
aller jährlich rund 2.400 Versicherten ermöglicht eine Vielzahl an Subgruppenanalysen
(nach Alter, Geschlecht, Pflegegrad, Region, Vorhandensein eines gesetzlich bestellten
Betreuers). Das Studiendesign und Ergebnisse des Prätests werden präsentiert.
Schlussfolgerungen:
Die Intervention IKK-IVP will über eine Verbesserung der Prozessqualität die Lebensqualität
der Versicherten erhöhen und das Risiko von Re-Ereignissen bzw. Pflegebedürftigkeit
minimieren. Eine Implementierung in die Regelversorgung wäre bei Erfolg denkbar und
erstrebenswert.