Zentralbl Chir 2018; 143(S 01): S102-S103
DOI: 10.1055/s-0038-1668398
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Seltener Fall einer endobronchialen Metastasierung eines Magenkarzinoms

H Hendrix
1   Klinik für Thoraxchirurgie, Kliniken Maria Hilf GmbH, Mönchengladbach
,
V Kamlak
1   Klinik für Thoraxchirurgie, Kliniken Maria Hilf GmbH, Mönchengladbach
,
G Prisadov
1   Klinik für Thoraxchirurgie, Kliniken Maria Hilf GmbH, Mönchengladbach
,
K Welcker
1   Klinik für Thoraxchirurgie, Kliniken Maria Hilf GmbH, Mönchengladbach
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
05. September 2018 (online)

 
 

    Endobronchiale Metastasen eines Magenkarzinoms sind selten. Zumeist handelt es sich um einen bronchoskopischen Zufallsbefund, der in der weiteren Diagnostik dann zum Nachweis des Primarius führt. Wir berichten über den Fall einer 67-jährigen Patientin bei der eine endobronchiale Metastasierung eines Siegelringzellkarzinoms des Magens nachgewiesen wurde.

    Die Patientin hatte sich wegen einer seit 5 Wochen bestehenden Heiserkeit und begleitender Dysphagie vorgestellt. An Gewicht hatte sie in 6 Monaten ungewollt 10 kg abgenommen. Laryngoskopisch konnte eine Stimmbandparese links nachgewiesen werden. In der initialen bildgebenden Diagnostik (Sonografie-Hals, CT-Hals) wurde der Verdacht auf einen Schilddrüsentumor geäußert.

    Bronchoskopisch wurden irreguläre, tumorverdächtige Schleimhautveränderungen der Hauptcarina, des rechten Hauptbronchus, des Bronchus intermedius sowie des kompletten linken Bronchialsystems mit Einengung der Unterlappenostien nachgewiesen. Probeexzisionen (PE's) wurden aus der Hauptcarina sowie aus der Ober-/Unterlappencarina links entnommen. Eine Gastroskopie war bis auf zwei kleinere aufgeworfene Schleimhautinseln mit zentraler Delle im Magenantrum aus denen PE's entnommen wurden unauffällig. In der CT-Thorax-/Abdomenuntersuchung zeigten sich eine große in das Mediastinum infiltrierende Raumforderung im linken Lungenunterlappen, metastasensuspekte kleine pulmonale Rundherde rechts, eine fragliche Lebermetastase sowie fragliche Weichteil- und ossäre Metastasen. Die Tumormarker CEA und CA 19 – 9 waren erhöht. Histologisch wurde in den PE's aus dem Magen ein wenig differenziertes, siegelringzellartiges Adenocarcinom nachgewiesen. Ein ähnliches histologisches Erscheinungsbild zeigte sich in den PE's der Bronchialschleimhaut sowie in einer Weichteilmetastase. Somit handelt es sich um ein multilokulär metastasiertes Magenkarzinom mit u.a. endobronchialer Metastasierung.

    Eine endobronchiale Metastasierung eines Magenkarzinoms stellt gewöhnlich ein fortgeschrittenes Tumorstadium dar. Häufig führt der bronchoskopische Befund zur Diagnose des Primarius und ermöglicht durch den histologischen Nachweis die Differenzierung zum Bronchialkarzinom. Die Behandlung erfolgt palliativ, die Prognose ist schlecht.


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