Wie schon Serve HF (Servo-Ventilation for Central Sleep Apnoea in Heart Failure) (1) hat nun auch SAVE (Sleep Apnea Cardiovascular Endpoints) (2) der Euphorie einen argen Dämpfer versetzt, die in den 90er Jahren und im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts die nichtinvasive positive Drucktherapie beflügelte unter dem Motto: CPAP hilft gegen kardiovaskuläre Erkrankungen. Und dies, obwohl CPAP ganz klar den arteriellen Blutdruck gegenüber Auslassen der Therapie bei Schlafapnoe-Patienten auch in der SAVE-Studie senkte. Solche Ergebnisse sollten allerdings auch der Deutschen Hochdruckliga und den Kardiologen zu denken geben und nicht nur den Schlafmedizinern, denn es stellt sich ganz klar die Frage, ob ein leicht- bis mittelgradig erhöhter Blutdruck tatsächlich ein so starker Risikofaktor für Herzinfarkt, Schlaganfall und Co. ist, wie es uns Glauben gemacht wird. Ganz klar ist jedoch auch: Bei den über 3000 überwiegend männlichen Patienten, die in SAVE über Jahre verfolgt wurden, verschwand mit den deutlich durch CPAP reduzierten Apnoen die Tagesmüdigkeit fast ganz, und damit verbesserte sich das subjektive Wohlbefinden der Patienten. Die Schlussfolgerung aus den Entwicklungen der letzten Jahre ist, dass Schlafapnoe-Therapie individualisiert werden muss, wobei Senkung der Tagesmüdigkeit mehr denn je als Therapieziel im Vordergrund stehen sollte. Bei Patienten ohne Tagesmüdigkeit muss eine CPAP-Therapie kritisch überdacht werden.