Fragestellung:
Von > 1.500 Patienten im mitoNET-Register haben 71 die klinische Diagnose MELAS. Wir
präsentieren Daten von 43 Patienten aus dem Münchner Zentrum.
Methoden:
Es wurden 130 Datensätze von 43 Patienten im Quer- und Längsschnitt hinsichtlich Krankheitsmanifestationen
und funktionellen Parametern systematisch ausgewertet.
Ergebnisse:
Die Kohorte besteht aus 27 (63%) Frauen und 16 (37%) Männer mit einem Durchschnittsalter
von 45,2 Jahren zur Baseline. Bei 20 (47%) Patienten war die Mutter ebenfalls erkrankt.
Die Zeit von Symptombeginn bis zur genetischen Diagnose lag im Mittel bei 13,7 Jahren.
12 (28%) der Patienten haben mindestens eine schlaganfallähnliche Episode (SLE) erlitten,
11 (26%) leiden an einer Epilepsie, mit einer Überlappung von 7 (16%) Patienten. Weitere
Manifestationen sind erhöhtes Blutlaktat (15;35%), Ataxie (14;33%), Depression (13;30%),
Muskelschwäche (12;28%), Gehörverlust (12;28%), gastrointestinale Beschwerden (12;28%),
Ptosis (10;23%) und Fatigue (8;19%). Im Verlauf zeigten sich die funktionellen Testungen
über die Kohorte verhältnismäßig stabil, während die Lebensqualität abnahm.
Schlussfolgerung:
Das klinische Bild bei MELAS ist sehr heterogen. Ataxie war die häufigste Manifestation
noch vor SLE und Epilepsie. Die Kohorte zeigte im Durchschnitt eine langsame Progredienz
bei abnehmender Lebensqualität.