Diabetologie und Stoffwechsel 2019; 14(S 01): S64-S65
DOI: 10.1055/s-0039-1688294
Poster
Diabetes und Herz
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Analyse der kardiovaskulären Morbidität von Patienten mit Typ 2 Diabetes Mellitus anhand von 3,1 Millionen Patientendaten

F Gottschalk
1   IPAM e.V., An-Institut der Hochschule Wismar, Wismar, Germany
,
M Ghiani
1   IPAM e.V., An-Institut der Hochschule Wismar, Wismar, Germany
,
T Wilke
1   IPAM e.V., An-Institut der Hochschule Wismar, Wismar, Germany
,
U Maywald
2   AOK PLUS – Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen, UB Versorgung GB Arzneimittel/Heilmittel, Dresden, Germany
,
N Grimpe
3   Novo Nordisk Pharma GmbH, Market Access, Mainz, Germany
,
S Pieperhoff
3   Novo Nordisk Pharma GmbH, Market Access, Mainz, Germany
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
07. Mai 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Ziel dieser epidemiologischen Analyse war es, den Anteil von Patienten mit Typ 2 Diabetes Mellitus (T2DM) und Erfahrung mit Antidiabetika zu ermitteln, welche ausgewählte kardiovaskuläre Erkrankungen (CVD) oder kardiovaskuläre Risikofaktoren (CVRF) aufweisen.

    Methoden:

    Routinedaten einer deutschen Krankenversicherung (AOK PLUS; 2010 – 2016) wurden genutzt, um Patienten mit mindestens einer stationären und/oder zwei ambulanten T2DM-Diagnosen (ICD-10 E11, zwischen 2010 – 2016) zu identifizieren, welche im Zeitraum 2015 – 2016 Antidiabetika erhielten (ATC-Code: A10; mindestens eine Verordnung pro Jahr). Ausgeschlossen wurden Schwangere, Patienten mit T1DM sowie Patienten die zum Zeitpunkt der ersten T2DM Diagnose jünger als 18 Jahre waren. Die berücksichtigten CVD/CVRF wurden dabei ähnlich zu den Einschlusskriterien von SUSTAIN-6 (CVOT, Cardiovascular Outcome Trial) für Patienten im Alter 50+ bzw. 60+ innerhalb des Zeitraums von 2010 – 2016 (für einige ausgewählte Faktoren 2014 – 2016) gemessen. In Sensitivitätsanalysen wurde darüber hinaus (a) der Analysezeitraum einheitlich auf 2014 – 2016 bzw. (b) 2016 verkürzt sowie (c) die angewendeten ICD-10 Codes modifiziert (Reduktion einzelner Codes sowie Eliminierung der Risikofaktoren für 60+ Jährige; Erhebung 2014 – 2016).

    Ergebnisse:

    161.876 T2DM-prävalente therapieerfahrene Patienten wurden in der AOK PLUS-Datenbank identifiziert (53,2% Frauen; mittleres Alter 69,3; durchschnittlicher Charlson Komorbiditäts-Index 6,5). In der Hauptanalyse wurden CVD und/oder CVRF in 92,6% aller Patienten identifiziert. Der häufigste Risikofaktor war Bluthochdruck (86,2%), die häufigste Erkrankung koronare Herzkrankheiten (49,9%). Bei Berücksichtigung einer kürzeren Analyseperiode liegt der Anteil bei 92,5% (2014 – 2016) bzw. 91,0% (2016). Unter Anwendung der revidierten CVD-Komorbiditätsdefinition reduziert sich der Anteil auf 66,2%.

    Fazit:

    Abhängig von der angewandten Definition der untersuchten Komorbiditäten, weisen 66 – 93% der T2DM Patienten in der AOK PLUS-Datenbank kardiovaskuläre Risikofaktoren und/oder Erkrankungen auf.


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