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DOI: 10.1055/s-0039-1688294
Analyse der kardiovaskulären Morbidität von Patienten mit Typ 2 Diabetes Mellitus anhand von 3,1 Millionen Patientendaten
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
07. Mai 2019 (online)
Einleitung:
Ziel dieser epidemiologischen Analyse war es, den Anteil von Patienten mit Typ 2 Diabetes Mellitus (T2DM) und Erfahrung mit Antidiabetika zu ermitteln, welche ausgewählte kardiovaskuläre Erkrankungen (CVD) oder kardiovaskuläre Risikofaktoren (CVRF) aufweisen.
Methoden:
Routinedaten einer deutschen Krankenversicherung (AOK PLUS; 2010 – 2016) wurden genutzt, um Patienten mit mindestens einer stationären und/oder zwei ambulanten T2DM-Diagnosen (ICD-10 E11, zwischen 2010 – 2016) zu identifizieren, welche im Zeitraum 2015 – 2016 Antidiabetika erhielten (ATC-Code: A10; mindestens eine Verordnung pro Jahr). Ausgeschlossen wurden Schwangere, Patienten mit T1DM sowie Patienten die zum Zeitpunkt der ersten T2DM Diagnose jünger als 18 Jahre waren. Die berücksichtigten CVD/CVRF wurden dabei ähnlich zu den Einschlusskriterien von SUSTAIN-6 (CVOT, Cardiovascular Outcome Trial) für Patienten im Alter 50+ bzw. 60+ innerhalb des Zeitraums von 2010 – 2016 (für einige ausgewählte Faktoren 2014 – 2016) gemessen. In Sensitivitätsanalysen wurde darüber hinaus (a) der Analysezeitraum einheitlich auf 2014 – 2016 bzw. (b) 2016 verkürzt sowie (c) die angewendeten ICD-10 Codes modifiziert (Reduktion einzelner Codes sowie Eliminierung der Risikofaktoren für 60+ Jährige; Erhebung 2014 – 2016).
Ergebnisse:
161.876 T2DM-prävalente therapieerfahrene Patienten wurden in der AOK PLUS-Datenbank identifiziert (53,2% Frauen; mittleres Alter 69,3; durchschnittlicher Charlson Komorbiditäts-Index 6,5). In der Hauptanalyse wurden CVD und/oder CVRF in 92,6% aller Patienten identifiziert. Der häufigste Risikofaktor war Bluthochdruck (86,2%), die häufigste Erkrankung koronare Herzkrankheiten (49,9%). Bei Berücksichtigung einer kürzeren Analyseperiode liegt der Anteil bei 92,5% (2014 – 2016) bzw. 91,0% (2016). Unter Anwendung der revidierten CVD-Komorbiditätsdefinition reduziert sich der Anteil auf 66,2%.
Fazit:
Abhängig von der angewandten Definition der untersuchten Komorbiditäten, weisen 66 – 93% der T2DM Patienten in der AOK PLUS-Datenbank kardiovaskuläre Risikofaktoren und/oder Erkrankungen auf.
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