Hintergrund:
Die pulmonale Metastasektomie ist ein Standardverfahren welches bei den unterschiedlichsten
Primärtumoren angewandt wird. In der Literatur gibt es bisher nur wenige Studien die
sich mit dem Überleben und den Rezidivraten nach pulmonaler Metastasektomie bei HNO
Tumoren befassen.
Material und Methode:
Wir haben 36 Patienten eingeschlossen, die in den letzten 14 Jahren mit Lungenmetastasen
bei HNO-Tumoren in unserer Klinik operiert wurden. Patienten mit Schilddrüsenkarzinom,
einer Pleurakarzinose sowie mit extrathorakalen Metastasen wurden ausgeschlossen.
Ergebnis:
Eine Lungenmetastasektomie wurde bei 25 Männern und 11 Frauen (Durchschnittalter:
61 Jahre) durchgeführt. Die Primärtumoren gingen vom Hypopharynx (22%), Oropharynx
(14%), der Parotis (17%) oder dem Larynx (17%) aus. Ein Plattenepithelkarzinom wurde
in 67% der Fälle diagnostiziert, gefolgt von 22% Adenozystekarzinomen. In 83% der
Fälle wurden Keilresektionen durchgeführt. Zusätzlich wurden 2 Segmentektomien und
2 Lobektomien durchgeführt. Das durchschnittliche krankheitsspezifische Überleben
war 42 Monate mit einer 5 Jahre -Überlebensrate von 37% und einer 10-Jahre Überlebensrate
von 26%. Die perioperativen Komplikationsraten und Mortalität waren niedrig (2%).
Das krankheitsfreie Intervall (Mittelwert: 46 Monate), die Anzahl der Metastasen (p
= 0,42) und der R-Status (p = 0,46) zeigten keine statistische Signifikanz als prädiktive
Überlebensfaktoren. Hingegen war der Tumorursprung aus dem Hypopharynx mit einem längeren
krankheitsfreien Überleben assoziiert (46,6 Durchschnittmonate Überleben vs. 42, p
= 0,01).
Ein resektables lokales Tumorrezidiv oder ein resektables Lungenmetastasenrezidiv
zeigten ein besseres 5-Jahres-Überleben (43,8% vs. 0%, p = 0,04).
Schlussfolgerung:
Die Lungenmetastasektomie bei Patienten mit HNO-Tumoren ist ein sicheres Verfahren
mit einer geringen Komplikationsrate und einem akzeptablen Langzeitüberleben.