Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S62-S63
DOI: 10.1055/s-0039-1695973
Poster
Postersitzung – Ausbildung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ultraschallausbildung in Deutschland: Wo stehen wir im Jahr 2019?

G Barth
1   Medizinische Hochschule Brandenburg – Theodor Fontane, Neuruppin, Germany
,
M Heni
2   Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Germany
,
W Paul
3   Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Germany
,
F Recker
4   Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Germany
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. August 2019 (online)

 
 

    Problemstellung:

    Der Ultraschall besitzt im klinischen Alltag einen hohen Stellenwert. Er unterliegt einer ständigen Weiterentwicklung und ergänzt immer mehr klinische Untersuchungen und Interventionen. In nahezu allen Fachgebieten findet die Ultraschalluntersuchung bereits Anwendung.

    Obwohl der Ultraschall ein bedeutendes klinisches Werkzeug darstellt, welches vor Allem durch Anwendung erlernt wird, gibt es bisher nur an wenigen Universitäten Bemühungen, eine umfassende und organisierte Ultraschalllehre in das Curriculum zu verankern.

    Patienten und Methode:

    Ziel der Studie war es, im Rahmen einer deutschlandweiten Umfrage für Medizinstudierende, einen Überblick über das aktuelle Angebot der Hochschulen, sowie die Nachfrage der Studierenden nach curricularem Ultraschallunterricht zu erhalten. Hierfür wurden zwei standardisierte Fragebögen entwickelt, die online beantwortet wurden.

    Ergebnisse:

    Die Nachfrage nach curricularem Ultraschallunterricht ist groß. Viele Medizinstudierende wünschen sich ein umfangreiches, im Curriculum verankertes longitudinales Angebot an zu Ultraschall bereits ab dem 1 – 5. Semester. Häufig wird das Angebotene der Hochschule der Nachfrage nicht gerecht.

    Bisher bieten nur wenige Universitäten eine curricular verankerte Ultraschallausbildung für all ihre Studierenden an. Es zeichneten sich vier verschiedene Ausbildungsmodelle ab, die sich zwischen reiner „Pflichtlehre“ in den bildgebenden Fächern und fest in das Curriculum verankerten eigenständigen Pflichtkursen für alle Studierenden abgrenzen. Meist wird die Ultraschallausbildung an den Hochschulen von durch Peer-Teaching organisiert.

    Schlussfolgerungen:

    Ultraschallunterrichtist sowohl im Pflichtcurriculum als auch im Wahlangebot an deutschen Hochschulen zeitlich knapp bemessen. Eine Kombination aus vorlesungsbasierter theoretischer Ausbildung mit strukturierten praktischen Übungseinheiten in Kleingruppen mit einer Gruppengröße von 5 Studierenden stellt eine sinnvolle Ausbildung dar. Es zeigt sich, dass ein Großteil der Befragten Peer-Teaching befürwortet. Da Ultraschall universell genutzt wird, muss eine Ausbildung frühestmöglich begonnen werden. Das Angebot sollte regelmäßig und longitudinal über das Studium verteilt werden, um durch eine Lernspirale und schrittweise Heranführung Studierende mit dieser Methode vertraut zu machen und ein Fundament für den späteren klinische Einsatz zu legen.


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