Einleitung Die Positronen-Emissions-Tomographie-Computertomographie (PET-CT) mit 18F-FDG wird zum präoperativen Staging bei Kopf-Hals-Tumoren, insbesondere bei CUP (Cancer of Unknown Primary) eingesetzt. Jedoch zeigt der Standard-Tracer im Waldeyer’schen Rachenring eine geringe Spezifität in Bezug auf die Differenzierung zwischen einer chronischen Entzündung und Tumorgewebe. Das Fibroblasten- Aktivierungsprotein (FAP) wird von tumorassoziierten Fibroblasten (CAF) überexprimiert, jedoch nicht in gesundem oder chronisch-entzündlichem Gewebe. Ziel dieser Studie war es den neuen Radiotracer 68Ga-FAPI, der spezifisch an FAP bindet, mit 18F-FDG-PET-CTs bei Kopf-Hals-Tumoren zu vergleichen.
Material und Methoden
In die Studie wurden sechs Patienten mit der Verdachtsdiagnose eines Tonsillenkarzinoms eingeschlossen. Als präoperatives Staging wurde ein 18F-FDG- und ein ergänzendes 68Ga-FAPI-PET-CT durchgeführt. Die operativ entfernten Tumor- und Neck-Präparate wurden zur histopathologischen Untersuchung eingesandt. Die Ergebnisse wurden mit der Bildgebung verglichen.
Ergebnisse
Die histopathologische Begutachtung ergab bei allen Patienten ein Tonsillenkarzinom mit lokoregionären Lymphknoten-Metastasen. Im präoperativen PET-CT hatten alle Tonsillenkarzinome eine intensive 18F-FDG und 68Ga-FAPI Tracer-Anreicherung. Im Gegensatz zum 18F-FDG nahm das tumorfreie Tonsillengewebe kein 68Ga-FAPI auf. Die FAP-spezifischen immunhistochemischen Färbungen der Tumorpräparate bestätigten die Ergebnisse des 68Ga-FAPI-PET-CT.
Zusammenfassung
Der Standard-Tracer 18F-FDG ist nicht tumorspezifisch, sondern bindet an Zellen mit einem erhöhten Zuckerstoffwechsel. 68Ga-FAPI könnte eine tumorspezifische Bildgebung ermöglichen und die präoperative Tumordetektion bei Kopf-Hals-Tumoren erleichtern.
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