Daumen hoch oder Daumen runter?

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Wir haben einen echten Ärztemangel“, sagte Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer, im Interview mit dem Magazin Focus am 28.02.2015. Das macht sich inzwischen auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar: Die meisten Kliniken suchen händeringend nach Assistenzärzten. Da sollte man meinen, dass Arbeitgeber alles daran setzen, Berufseinsteigern eine möglichst ansprechende Weiterbildung bieten zu können. Tatsächlich sieht der Alltag vieler Assistenzärzte anders aus.

„Es bleibt viel zu tun!“ betitelt der Hartmannbund die Analyse seiner Assistenzarztumfrage 2014. An der Befragung nahmen zum Jahreswechsel 1400 angehende Fachärzte teil. Ihre Antworten zeigen, dass die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen an den Krankenhäusern nicht zufriedenstellend sind: Fast 80 % der Befragten haben vor Beginn ihrer Weiterbildung kein strukuriertes Weiterbildungskonzept erhalten. Nur 42,5 % können die zu erbringenden Weiterbildungsinhalte problemlos gemäß den Anforderungen der Ärztekammer erfüllen. Auf die Frage, ob die Weiterbildung in der Kernarbeitszeit stattfinde, antworten 40,8 % mit „nein“. Die Qualität der Weiterbildung bewerten nur 31,5 % mit „sehr gut“ oder „gut“, 46,4 % halten sie für „durchschnittlich“ und 22,1 % für „schlecht“ oder „sehr schlecht“.

Was müsste sich ändern, damit der Arztberuf attraktiver wird? Die Befragten wünschen sich vor allem eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, geregelte Arbeitszeiten und Bürokratieabbau.

Forderungen, die medizinische Aus- und Weiterbildung zu reformieren, werden schon seit geraumer Zeit an allen Ecken und Enden laut. Was halten Sie von der Diskussion? Wie erleben Sie Ihre eigene Weiterbildung? Ihre Meinung interessiert uns! Sie erreichen die Redaktion unter: [e-mail]

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