Intensivmedizin up2date 2015; 11(04): 341-352
DOI: 10.1055/s-0041-102876
Pädiatrische Intensivmedizin
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Besonderheiten der Notfall- und Intensivtherapie bei Schwangeren

Franz Kainer
,
Karin Becke
,
Michael Schroth
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. Juli 2015 (online)

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Kernaussagen
  • Die Betreuung einer Schwangeren auf einer Intensivstation ist durch die gleichzeitige Betreuung von 2 Patienten – von Mutter und Kind – sehr komplex und erfordert eine intensive multidisziplinäre Zusammenarbeit.

  • Bei einer kardiopulmonalen Reanimation ist die Prognose für Mutter und Kind bei lebensfähigem Kind entscheidend von einer rasch durchgeführten Notfallsectio abhängig. Die rasche Entbindung des Kindes verbessert auch die Überlebenschancen der Mutter, da der mütterliche venöse Rückfluss steigt, der Sauerstoffverbrauch sinkt und die Lungenmechanik verbessert wird.

  • Der Großteil der Todesfälle bei peripartalen Blutungen ist als vermeidbar einzustufen, das Überleben der Patientin hängt von einer kompetenten Betreuung und der rechtzeitigen Verabreichung von Blutersatzprodukten ab.

  • Bei einer schweren Fruchtwasserembolie liegt die mütterliche Sterblichkeit in den Industrieländern immer noch zwischen 13,5 und 44 %. Entscheidend für das Überleben der Mutter sind die rasche Diagnose und die sofortige geburtshilfliche und intensivmedizinische Notfallbehandlung, welche aufgrund der Seltenheit der Fälle regelmäßig in der Simulation trainiert werden sollte.