Für die (Früh-)Diagnose einer Glaukomerkrankung ist die Beurteilung der Papille von entscheidender Bedeutung. Das Spektrum von High-Tech-Geräten zur Papillenbeurteilung hat sich in den letzten Jahren erweitert und die Anwendung ist in der klinischen Praxis angekommen [1]. Voraussetzung für die sinnvolle Anwendung und Interpretation dieser Gerätedaten ist und bleibt aber weiterhin der Blick des Augenarztes. Im klinischen Alltag entscheidet zunächst der ophthalmoskopische Befund durch die ggf. nicht erweiterte Pupille: Glaukomverdacht ja oder nein?
Wie jede biologische Struktur kennt das Erscheinungsbild der Papilla nervi optici eine sehr große Variationsbreite, sodass der kurze Blick schnell zu einer Fehldiagnose führen kann. Ziel dieses Refreshers ist es, eine strukturierte Untersuchungsanleitung in Erinnerung zu rufen, die das „klinische Bauchgefühl“ unterstützen soll.