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DOI: 10.1055/s-0041-107201
Technik der kontrastmittelunterstützten Gefäßsonografie (CEUS) mit Perfusionsmessungen bei mykotischem Aortenaneurysma
Publication History
03 July 2015
25 September 2015
Publication Date:
03 November 2015 (online)
Einleitung
Mykotische Aneurysmen stellen mit einer Häufigkeit von 1 – 1,8 % eine spezielle Form des abdominellen Aortenaneurysmas dar. Diese Entität bezeichnet ein infektiöses Geschehen, welches entweder durch erregerbedingte Gefäßwandzerstörung oder durch Einwandern von infektiösen Erregern in ein vorbestehendes Aneurysma entsteht (Czihal et al. Internist 2013; 54: 572 – 580). Entgegen dem Begriff „mykotisch“ handelt es sich hierbei im Regelfall um Bakterien. Ventrolaterale Wandveränderungen mit retroperitonealen Lymphknotenvergrößerungen sind zu beobachten. Als Komplikationen sind Gefäßruptur, Sepsis und konsekutives Versterben des Patienten möglich (Czihal et al. Internist 2013; 54: 572 – 580).
Therapeutische Möglichkeiten sind die offene Gefäßchirurgie und endovaskuläre Aortenreparatur (EVAR). EVAR gewinnt zunehmend an Bedeutung, da diese im Vergleich zur offenen Operation bei der generellen Versorgung von Aortenaneurysmen mit 3 % eine geringere Mortalität aufweist (Greenhalgh et al. NEJM 2008; 358: 494 – 501).
Nachkontrollen nach EVAR erfolgten bisher mittels Computertomografie (CT). Eine Alternative ist die kontrastmittelgestützte Sonografie (CEUS), die nicht nur die Durchgängigkeit der Prothesen, sondern auch Leckagen nachweisen kann. Neue Aspekte und Indikationen ergeben sich durch die Möglichkeit die Kontrastmittelintensität zu messen und den Verlauf der Anflutung zu quantifizieren (Tranquart et al. Ultraschall in Med 2012; 33: 31 – 38). Dazu werden die Signalwerte aus den DICOM-Aufnahmen linearisiert, Bewegungsartefakte ausgeglichen und anschließend Perfusionsparameter, wie die Anflutungsgeschwindigkeit, die Transitzeit sowie bei Tumoren die Wash-in- und Wash-out-Rate, bestimmt. Im folgenden Fall wird die Wertigkeit der CEUS mit Perfusionsmessung für die Diagnosestellung eines mykotischen Aortenaneurysmas sowie dessen Verlaufskontrolle nach endovaskulärer Versorgung mittels EVAR demonstriert. Hierbei wurden unter anderem die Anflutungsgeschwindigkeiten (Time-to-Peak) für mögliche Leckagen und die entzündungsbedingte Hyperämie gemessen. Dazu wurden 1,4 ml SonoVue ® im Bolus intravenös appliziert und mit der Software VueBox ® (Bracco, Mailand, Italien) ausgewertet.