Der Umgang mit dem chronischen Schmerz sagt viel über die Schieflage der modernen Medizin aus und darüber, in welcher Gesellschaft wir leben. Gegenwärtig gibt es hier zwei Tendenzen: Die eine zielt darauf ab, den Schmerz als etwas grundsätzlich Überwindbares und Vermeidbares darzustellen. Die andere betrachtet den Schmerz als ein rein kognitives Phänomen und überlässt es dem Einzelnen und seiner richtigen Einstellung, den Schmerz in seine Schranken zu weisen. Beide Tendenzen sind in sich problematisch und werden dem Phänomen Schmerz nicht gerecht. Warum das so ist, soll in dieser Arbeit aufgezeigt werden.