neuroreha 2016; 08(01): 4-6
DOI: 10.1055/s-0041-111317
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Publication Date:
18 March 2016 (online)

Zerebralparese

Computerspiel-assistierte Armrehabilitation bei Kindern mit Zerebralparese

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Computerspiele erwirken kaum klinisch bedeutsame Verbesserungen in der Armrehabilitation bei Kindern mit Zerebralparese. (Abb.: Stockdisc)

Eine durch Computerspiele intensivierte Armrehabilitation führt bei Kindern mit Zerebralparese nicht automatisch zu höherer Übungsintensität und größeren Behandlungserfolgen. Darauf deuten die Ergebnisse von Nick Preston und Kollegen von der Abteilung Rehabilitation Medicine, University of Leeds, West Yorkshire, Großbritannien, hin.

Die Forscher untersuchten in einer randomisierten Studie den potenziellen Nutzen von Computerspielen auf die Armfunktion von Kindern mit spastischer Zerebralparese zu Hause.

Insgesamt wurden in regionalen „Spastik-Kliniken“ 15 Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren rekrutiert. Alle Kinder folgten einem „üblichen“ Behandlungsplan inklusive Spastikbehandlung mit Botulinumtoxin. Eine Gruppe jedoch erhielt zusätzlich Computerspiele. Gemessen wurde nach sechs und zwölf Wochen mit dem ABILHAND-kids und dem Canadian Occupational Performance Measure durch verblindete Untersucher.

Einerseits fanden die Forscher zwar Verbesserungen über die Zeit, andererseits waren diese jedoch nicht klinisch bedeutsam und nicht abhängig von der zugeteilten Gruppe. Insgesamt verlief die Rekrutierung nur schleppend, daher konnten nicht genügend Kinder eingeschlossen werden. Die Rückmeldung der Eltern der Kinder und der Kinder selbst zeigte aber auch, dass die Computerspiele nicht sonderlich ansprechend waren und daher nur gering genutzt wurden (weniger als acht Minuten am Tag) und somit für funktionelle Erfolge nicht ausreichten.

Fazit Die Studie zeigt einerseits, dass Computerspiele sich zwar in die ambulante Armrehabilitation bei Kindern mit Zerebralparese implementieren lassen. Andererseits sind die Effekte bei der beobachteten geringen täglichen Nutzung nicht funktionell. jm

Clin Rehabil 2015; DOI: 10.1177/0269215515604699