Rofo 2021; 193(S 01): S6-S7
DOI: 10.1055/s-0041-1723144
Vortrag (Wissenschaft)
Gastro- und Abdominaldiagnostik

Multiparametrisches MRT basiertes Mapping der Leber zur nicht-invasiven Bestimmung des Fibrosegrades bei Patienten mit primär sklerosierender Cholangitis.

N Mesropyan
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
,
P Kupczyk
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
,
L Dold
2   Universitätsklinikum Bonn, Medizinische Klinik, Bonn
,
T Weismüller
2   Universitätsklinikum Bonn, Medizinische Klinik, Bonn
,
M Sprinkart
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
,
C Pieper
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
,
D Kütting
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
,
C Strassburg
2   Universitätsklinikum Bonn, Medizinische Klinik, Bonn
,
A Isaak
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
,
C Endler
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
,
A Faron
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
,
U Attenberger
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
,
J Luetkens
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Die primär sklerosierende Cholangitis (PSC) ist eine chronische cholestatische Lebererkrankung mit progredienter Inflammation und Destruktion der Gallenwege, welche zu Leberfibrose und -zirrhose führt. Ziel der Studie war es zu untersuchen, ob sich T1- und T2- Mapping Parameter inkl. des extrazellulären Volumens (ECVs) zur nicht-invasiven Graduierung der Leberfibrose eignen.

    Material und Methoden In dieser prospektiven Studie wurde bei 32 Patienten (Alter:19 – 77) mit PSC eine multiparametrische MRT bei 1,5 Tesla durchgeführt. T1- und T2-Relaxationszeiten wurden mittels Mapping Techniken bestimmt und das ECV berechnet. Der Fibrosegrad wurde mittels MR-Elastographie (MRE) bestimmt und als Referenzstandard angewendet. Eine Lebersteifigkeit ≥ 3.66 kPa wurde als cut-off Wert für die signifikante Fibrose (F ≥ 2) angenommen. Die diagnostische Wertigkeit der Mapping-Parameter wurde mittels ROC Analyse verglichen.

    Ergebnisse Die MRE-basierte Lebersteifigkeit war signifikant mit der nativen T1 (r = 0,66; P < 0,001) und dem ECV (r = 0,69; P < 0,001) korreliert. Für die Bestimmung der signifikanten Fibrose (F ≥ 2), zeigte das ECV eine Sensitivität von 84,2% (95% Konfidenzintervall (KI): 62,4 – 94,5%) und eine Spezifität von 84,6% (KI: 57,8 – 95,7%). Die native T1-Zeit wies eine Sensitivität von 52,6% (KI: 31,7 – 72,7%) und eine Spezifität von 100,0% (KI: 77,2 – 100,0%) auf. Das ECV (Fläche unter der Kurve (AUC): 0,858) und die native T1 (AUC: 0,711) hatten eine ähnliche oder höhere diagnostische Wertigkeit für die Bestimmung der signifikanten Fibrose im Vergleich zu den klinischen Fibrose-Scores (APRI (AUC: 0,787), FIB-4 (AUC: 0,588), AAR (0,570).

    Schlussfolgerungen Das ECV und native T1-Relaxationszeiten können eine signifikante Fibrose bei Patienten mit PSC verlässlich diagnostizieren. Die quantitativen Mapping-Parameter stellen daher einen neuen, nicht-invasiven Biomarker für die Bestimmung des Fibrosegrades dar. Weitere prospektive Studien sollten die Mapping-Parameter zur nicht-invasiven Bestimmung unterschiedlicher Fibrosegrade untersuchen.


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    Publication History

    Article published online:
    11 May 2021

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