Rofo 2021; 193(S 01): 35-36
DOI: 10.1055/s-0041-1723234
Vortrag (Wissenschaft)
Uroradiologie/Urogenitaldiagnostik

MRT/US-Fusionsbiopsie der Prostata: Ursachen für falsch-negative gezielte Stanzen

M Klingebiel
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
T Ullrich
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
B Matthias
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
M Quentin
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
C Arsov
2   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Urologie, Düsseldorf
,
P Albers
2   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Urologie, Düsseldorf
,
G Antoch
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
L Schimmöller
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Evaluation von durch gezielte Biopsie (TB) verpassten csPCa und Analyse des diagnostischen Mehrwertes der systematischen Biopsie (SB) in einem großen Patientenkollektiv.

    Material und Methoden Von 01/2014 bis 04/2019 wurden konsekutive Patienten mit multiparametrischen MRT (mpMRT; 3 T) der Prostata und anschließender MRT/US-Fusionsbiopsie (UroNAV, Invivo) inklusive systematischer 12-Stanzen-Biopsie in die Studie aufgenommen. Primärer Studienendpunkt war die Analyse von Fällen, in denen ein csCPa nicht mittels TB, jedoch mittels SB detektiert wurde. Sekundärer Studienendpunkt waren die PCa-Detektion insgesamt sowie die Korrelation der histopathologischen Ergebnisse sowohl mit den klinischen Parametern (PSAD) als auch den mpMRT-Befunden.

    Ergebnisse Es wurden 785 Patienten eingeschlossen. Hiervon wurde bei 342 ein csPCa nachgewiesen (PSAD median 0,29 ng/ml/cm³). In 42 Fällen (13%) wurden csPCa durch SB nachgewiesen. In 36 dieser Fälle zeigte sich für die histopathologische IL ein Korrelat in der mpMRT. In 48% der Fälle, in denen ein csCPa durch eine SB und nicht durch eine TB detektiert wurde, wurden eine unzureichende Segmentierung (Konturierung der Prostataaußengrenze) und in 67% der Fälle eine insuffiziente Registrierung (Einzeichnung der Läsionen) als Ursachen identifiziert. Hierbei wurde in 21% der Fälle das Zentrum von großen oder diffusen und 14% von kleinen IL verpasst. Der PSAD-Median der Patienten mit durch SB detektierten nsPCA lag bei 0,15 ng/ml/cm³.

    Schlussfolgerungen Als Gründe für durch TB verpasste csPCa konnten insbesondere eine unzureichende Segmentierung und unpräzise Registrierung während der MRT/US-Fusionsbiopsie identifiziert werden. In der Mehrheit der Fälle zeigt sich jedoch für die histopathologische IL ein MR-Korrelat. Eine ergänzende SB hatte einen eher geringen Mehrwert, insbesondere in Fällen mit PSAD ≤ 0,15 ng/ml/cm³.


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    Publication History

    Article published online:
    11 May 2021

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