Diabetologie und Stoffwechsel 2021; 16(S 01): S6
DOI: 10.1055/s-0041-1727308
01. Klinische Diabetologie

Unterschiede zwischen venösen, kapillären und interstitiellen Glukosekonzentrationen im oralen Glukosetoleranztest

S Schauer
Institut für Diabetes-Technologie, Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH an der Universität Ulm, N / A, Ulm, Germany
,
A Beil
Institut für Diabetes-Technologie, Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH an der Universität Ulm, N / A, Ulm, Germany
,
S Pleus
Institut für Diabetes-Technologie, Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH an der Universität Ulm, N / A, Ulm, Germany
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A Baumstark
Institut für Diabetes-Technologie, Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH an der Universität Ulm, N / A, Ulm, Germany
,
M Link
Institut für Diabetes-Technologie, Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH an der Universität Ulm, N / A, Ulm, Germany
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D Waldenmaier
Institut für Diabetes-Technologie, Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH an der Universität Ulm, N / A, Ulm, Germany
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C Haug
Institut für Diabetes-Technologie, Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH an der Universität Ulm, N / A, Ulm, Germany
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G Freckmann
Institut für Diabetes-Technologie, Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH an der Universität Ulm, N / A, Ulm, Germany
› Author Affiliations
 
 

    Fragestellung In dieser Studie wurden Unterschiede zwischen Glukosekonzentrationen im Venenblut, im Kapillarblut und im Interstitium im Rahmen eines oralen Glukosetoleranztests (oGTT) untersucht.

    Methodik Es wurden 41 Personen ohne anamnestisch bekannten Diabetes mellitus eingeschlossen. Während der Studie wurde bei allen Probanden ein oGTT durchgeführt. Dabei fanden vor dem Trinken der standardisierten 75-g-Glukoselösung sowie nach 60 und 120 Minuten venöse Blutentnahmen zur Messung an einem Laboranalysator (Cobas Integra 400 plus) statt. Parallel wurde Kapillarblut an der Fingerbeere zur Messung mit dem Laboranalysator und einem System zur Blutglukoseselbstmessung (BGMS; Contour Next One) gewonnen. Interstitielle Gewebeglukosewerte wurden mit einem FreeStyle-Libre-System zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) erfasst. Die Proben, die am Laboranalysator gemessen wurden, wurden in Lithium-Heparin-Röhrchen gesammelt und innerhalb weniger Minuten (Median: 3 min) zentrifugiert. Relative Abweichungen der kapillären Plasmaglukosekonzentrationen (Laboranalysator) bzw. plasma-äquivalenten Blutglukosekonzentrationen (BGMS) bzw. interstitiellen Gewebeglukosekonzentrationen (CGM) von venösen Plasmaglukosekonzentrationen (Laboranalysator) wurden berechnet.

    Ergebnisse Vor dem Trinken der oGTT-Lösung ergaben sich nur geringfügige Unterschiede im Vergleich zur venösen Plasmaglukosekonzentration (Angaben jeweils Mittelwert ± Standardabweichung): +3,9 % ± 3,6 % (Laboranalysator, kapilläre Plasmaglukose-konzentration), +9,1 % ± 5,2 % (BGMS, plasma-äquivalente Blutglukosekonzentration) und +1,4 % ± 12,3 % (CGM, interstitielle Glukosekonzentration). Nach 60 bzw. 120 Minuten wurden dagegen erhebliche Unterschiede von +34,9 % ± 23,8 % bzw. +27,0 % ± 15,6 % (Laboranalysator), +42,8 % ± 25,5 % bzw. +33,2 % ± 17,7 % (BGMS) und +30,8 % ± 25,7 % bzw. +17,6 % ± 19,5 % (CGM) gefunden.

    Schlussfolgerung Nach dem Trinken der oGTT-Lösung waren gemessene Glukosekonzentrationen im Kapillarblut und im Interstitium deutlich höher als im Venenblut. Auch Nüchternglukosekonzentrationen waren geringfügig unterschiedlich. Das Ausmaß dieser Unterschiede schwankte deutlich zwischen den einzelnen Probanden.


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    Interessenskonflikt

    Es bestehen keine Interessenskonflikte des Poster-Referierenden in Bezug auf den vorgestellten Inhalt.

    Publication History

    Article published online:
    06 May 2021

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