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DOI: 10.1055/s-0041-1727377
Die Fettleber der Berliner Fettmaus assoziiert mit einem Locus auf Chromosom 8
Hintergrund und Fragestellung Die Berliner Fettmaus Inzuchtlinie (BFMI) ist ein genetisches Modell für Adipositas. Die ursächliche Region für den adipösen Phänotyp wurde auf Chromosom 3 identifiziert. Darüber hinaus weisen die BFMI-Mäuse weitere Charakteristika des metabolischen Syndroms, wie z. B. eine Fettleber, auf.
Methodik Um zu überprüfen, ob der Locus auf Chromosom 3 ebenfalls ursächlich für die Entwicklung einer Fettleber in den BFMI ist, wurde eine fortgeschrittene Kreuzungspopulation aus BFMI861-S1 und B6N generiert (AIL 861-S1 x B6N). Für eine QTL-Analyse wurden die Tiere phänotypisiert und genomweit mittels MiniMUGA SNP-Chips genotypisiert. Kandidatengene in den identifizierten Regionen wurden mittels Ensemble Variant Effect Predictors (VEP) und Literaturrecherche priorisiert.
Ergebnisse Wie erwartet assoziiert die Region auf Chromosom 3 signifikant mit dem Körpergewicht der AIL-Tiere (LOD 8,8). Darüber wurde eine signifikante Assoziation (LOD 5,9) für Lebertriglyzeride in einem Bereich auf Chromosom 8 gefunden. Dieser Bereich enthält 179 annotierte Gene. Nach Priorisierung der Gene unter Verwendung des VEP und einer Literaturrecherche wurden 12 Gene als putative Kandidatengene identifiziert. Darunter ist ein Cluster von sieben Carboxylesterasen (Ces1a-h), welche die Lipolyse neutraler Fettsäuen katalysieren.
Schlussfolgerung Unabhängig vom Adipositaslocus auf Chromosom 3 ist in der Berliner Fettmaus mindestens noch eine weitere Region auf Chromosom 8 für die Ausprägung einer Fettleber verantwortlich.
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Interessenskonflikt
keine
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
06. Mai 2021
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