Diabetologie und Stoffwechsel 2021; 16(S 01): S39
DOI: 10.1055/s-0041-1727392
05. Diabetes und Schwangerschaft

Untersuchung des Lipidstoffwechsels bei Mäusen mit gestörter Glucosetoleranz in der Trächtigkeit

M Liebmann
Technische Universität Braunschweig, Institut für Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie, Braunschweig, Germany
,
K Grupe
Technische Universität Braunschweig, Institut für Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie, Braunschweig, Germany
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S Scherneck
Technische Universität Braunschweig, Institut für Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie, Braunschweig, Germany
› Institutsangaben
 
 

    Fragestellung Die Charakterisierung des Zusammenspiels einer gestörten Glucosehomöostase mit Änderungen im Lipidstoffwechsel während der Schwangerschaft erfordert geeignete Modelle. Männliche New Zealand obese (NZO)-Mäuse sind ein etabliertes polygenes Modell für das humane metabolische Syndrom und den Typ-2-Diabetes. Weibliche Tiere zeigen hingegen nur eine gestörte Glucosetoleranz vor und während der Trächtigkeit. Ziel war es, den Einfluss der Trächtigkeit auf die Lipidprofile dieses Mausmodells näher zu untersuchen.

    Methode Bei weiblichen NZO- und NMRI-Mäusen (Kontrollen) wurden präkonzeptionell und an Tag 14 (d14) der Trächtigkeit sowohl Plasma- als auch Leberproben gewonnen. Anschließend wurden die Leberlipidprofile nach Festphasenextraktion mittels TLC-Densitometrie und die Plasmalipide fluorimetrisch bestimmt. Weiterhin wurden die Auswirkungen der Trächtigkeit auf die Lebergewichte und die Proliferation der Hepatozyten bei beiden Stämmen untersucht (Ki67-Färbung).

    Ergebnisse Im Vergleich zur NMRI-Kontrolle zeigten NZO-Mäuse an d14 eine Hyperlipidämie, die sowohl durch erhöhte Triglyceride (97,4 vs. 68,9 mg / dl, p < 0,05), freie Fettsäuren (FFA; 432,9 vs. 265,8 µM, p < 0,05) als auch Gesamtcholesterin (328,6 vs. 210,3 mg / dl, p < 0,05) im Plasma charakterisiert war. Beide Stämme zeigten eine signifikante Gewichtszunahme der Leber bei gleichzeitiger Proliferationssteigerung der Hepatozyten. Der relative Triglyceridgehalt war zu d14 in beiden Stämmen signifikant vermindert. Interessanterweise stieg der Triglyceridgehalt bezogen auf die Gesamtleber im NMRI-Kontrollstamm signifikant an.

    Schlussfolgerung NZO-Mäuse zeigen wichtige Charakteristika einer gestörten Glucosehomöostase mit begleitender Dyslipidämie während der Schwangerschaft. Der erhöhte Gesamtlipidgehalt in den Kontrolllebern ist vermutlich durch eine stärkere Massenzunahme der NMRI-Lebern in der Trächtigkeit zu erklären, wobei diese Adaption anders als im NZO-Maus nicht zu einer Hypertriglyceridämie im Plasma führt.


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    Interessenskonflikt

    Hiermit erkläre ich, dass kein Interessenkonflikt vorliegt.

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    06. Mai 2021

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