Diabetologie und Stoffwechsel 2021; 16(S 01): S41
DOI: 10.1055/s-0041-1727398
05. Diabetes und Schwangerschaft

Nutzen der fetalen Dopplerparameter zur Risikoselektion bei Gestationsdiabetikerinnen

F Weschenfelder
Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geburtsmedizin, Jena, Germany
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F Rosenfeld
Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geburtsmedizin, Jena, Germany
,
T Groten
Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geburtsmedizin, Jena, Germany
› Institutsangaben
 
 

    Fragestellung Zum Ende der Schwangerschaft verändert sich die Durchblutung im Feten zugunsten der Zerebralarterie (ACM). Der Widerstand in der ACM sinkt, während der Widerstand in der Nabelschnurarterie steigt. Der Quotient der PI der ACM und der Arteria umbilicalis (CPR) kann daher zum Ende der Schwangerschaft zur Zustandsbeurteilung der fetalen Kreislaufsituation herangezogen werden. Bei Schwangeren mit Diabetes ist das Risiko für eine späte Plazentainsuffizienz erhöht. Für insulinpflichtige Diabetikerinnen gilt deshalb die Indikation zur Geburtseinleitung am errechneten Entbindungstermin. Die Frage ob die Beurteilung der CPR bei Gestationsdiabetikerinnen eine Vorhersage des neonatalen Outcomes erlaubt und als Kriterium bei der Indiaktionstellung zur Einleitung herangezogen werden sollte, ist bisher unbeantwortet.

    Methodik Retrospektive Analyse der Dopplerparameter von 805 Frauen, die mit Gestationsdiabetes, die von 2012 bis 2016 in unserem Kompetenzzentrum behandelte wurden. Von 331 Patientinnen lagen Daten zur CPR / UCR in Terminnähe vor. CPR-Perzentilen wurden nach in < 10. (N = 42; 12 %) und > 10. Perzentile (N = 289) aufgeteilt. Gruppenvergleiche erfolgten mittels nicht-parameterischer Tests, das Signifikanzniveau wurde auf 0,05 festgelegt.

    Ergebnisse GDM Patientinnen mit einer CPR < 10. Perzentile hatten signifikant häufiger SIH / Präeklampsien (18.4 % vs. 7.1 %), die Kinder waren häufiger SGA (21.4 vs. 6) und wurden häufiger auf NEO verlegt (20.5 vs. 6.5 %). Bezüglich Entbindungsmodus, APGAR und Nabelarterien-pH zeigten sich keine Unterschiede. Die Einleitung blieb bei Patientinnen mit einer CPR < 10, ohne Einfluss auf den Entbindungsmodus oder die Verlegungsrate in die Kinderklinik. Die CPR zeigte einen Zusammenhang mit dem Geburtsgewicht.

    Schlussfolgerung Im GDM-Kollektiv ergeben sich erste Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der CPR und dem neonatalen Outcome.


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    Interessenskonflikt

    Keine.

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    06. Mai 2021

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